Ostfriesen-Zeitung
Emden
09.10.2004
Schüler haben nichts zu meckern
Von Heike Rohlfs-Jacobs
GYMNASIUM Mit der Außenstelle des Emder JAG in Pewsum sind alle sehr
zufrieden
Seit 50 Tagen werden 136.Kinder in drei Jahrgangsstufen unterrichtet. Die
Schulleitung lobt die Gemeinde.
Pewsum - Seit 50 Tagen gibt es ein gymnasiales Angebot in Pewsum : und alle sind
bislang zufrieden. Keine Seite hat etwas zu meckern. Das ist Grund genug für
Heinz-Wilhelm Ohm als Leiter des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG), eine erste
Bilanz zu ziehen. In Emden sei die Außenstellen-Regelung des JAG mit vielen
negativen Aspekten behaftet. „Jetzt wollen wir auch mal was Positives
darstellen“, sagte Ohm gestern bei einem Pressegespräch in Pewsum.
136 Kinder werden in den Jahrgangsstufen fünf, sechs und sieben beschult. Den
Unterricht erteilen 20 Lehrkräfte. Zwei sind fest in Pewsum: Werner Manthe und
Karin Hoegg. Die anderen pendeln zwischen Emden und Pewsum. Dadurch, dass der
Unterricht in Emden um 7.45 Uhr und in Pewsum um 8.15 Uhr beginnt, gibt es immer
genügend Zeit für die Lehrkräfte, zu wechseln, versichert Ohm. „Die Pläne
sind optimal“, bestätigt auch Uwe Roeder, der die Pewsumer Außenstelle des
JAG leitet.
Wichtiger noch als die Zufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer ist die der
Kinder. Und denen macht der Unterricht in den geräumigen Klassen der Pewsumer
Schule Spaß. Außerdem sind sie nicht von ihren Freunden getrennt, die nach der
Grundschule beziehungsweise der Orientierungsstufe nicht zum Gymnasium
gewechselt sind. Patrick Waczlabek (12) findet es „klasse“, dass er weiter
in Pewsum zur Schule gehen kann. „Hier treffe ich alle meine Freunde. Außerdem
kann ich mit dem Rad fahren“, fügt der Groothuser hinzu.
Auch die zehnjährige Amke Deterts kommt aus Groothusen und mag lieber in Pewsum
zum Gymnasium gehen. „In Emden würde ich nicht so viele Freunde treffen.“
Antje Sweers aus Loquard war erst der Meinung, dass es besser gewesen wäre,
nach Emden zum Gymnasium zu gehen. Mittlerweile weiß sie aber, dass die
Klassenräume in Pewsum größer sind und die Ausstattung sehr gut ist. „Wir
sind hier überhaupt nicht benachteiligt“, sagt die 13-Jährige.
Dass mit der guten Ausstattung können Ohm und Roeder nur bestätigen. „Wir
tun alles, um den gleichen Unterricht wie in Emden anzubieten“, betont der
Schulleiter. Außerdem unterstütze die Gemeinde Krummhörn das JAG sehr stark.
Für die naturwissenschaftlichen Fächer stellte sie 150 000.Euro zur Verfügung.
Für das Engagement der Gemeinde gibt es viel Lob. „Sie nimmt das Gymnasium
sehr ernst und unterstützt uns, wo sie kann“, so Ohm.
Viele Wünsche bleiben da nicht offen. Nur einen haben Ohm und Roeder in
Anbetracht der noch einige Zeit andauernden Bauarbeiten im Schulzentrum, nämlich
dass die Gymnasial-Klassen nicht mehrmals umziehen müssen, ehe sie wie geplant
in etwa zwei Jahren ihren endgültigen Standort in der jetzigen Realschule
beziehen. Dann könnten sie sich nach außen auch richtig darstellen. Das sei
jetzt kaum möglich.