 Ausgabe vom Freitag, 22. Februar 2002 Emden Beethoven hilft beim Vokabeln lernen  db/fru Emden. Musik von Mozart erklingt. Es folgen Melodien von Beethoven. Schülerinnen einer siebten Klasse des Johannes-Althusius-Gymnasiums haben es sich auf der Bühne in einem der Hörsäle der Fachhochschule in Emden bequem gemacht. Die Mädchen nehmen an einer Entspannungsübung teil, die zu dem Projekt „Lernen lernen“ gehört. Der erste Teil lief im Oktober des vergangenen Jahres. Gestern ging es darum, die Ergebnisse zu analysieren. „Die Entspannungsübungen machen richtig Spaß“, findet Nicole. Ihre Klassenkameradin Eugenia pflichtet ihr bei: „Was Herr Dirks erzählt hat, habe ich mir richtig vorgestellt, klasse.“ Carl-Heinz Dirks ist einer der betreuenden Lehrer. Der 53-Jährige versucht es mit ruhigen Erzählungen: „Wichtig ist dabei das gezieltes Anspannen und Entspannen von Muskeln in ruhiger Atmosphäre.“ Andere Teile des Projektes sind weniger entspannend. „Die Schüler müssen herausfinden, welcher Lerntyp sie sind,“ erläutert die Lehrerin Renate Mosler-Heetderks. Dafür gibt es „Lernsterne“, auf denen unterschiedlichen Fähigkeiten stehen. Inka findet die allerdings „manchmal langweilig“. Je nach Fähigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler erreichen die Skalen verschiedene Werte von eins bis zehn. Stefan beispielsweise hat im Oktober im räumlichen Denken gut abgeschnitten, bei einer anderen Übung vergleichsweise niedrige Werte. Die „Lernsterne“ vermitteln auf diese Weise ein individuelles Profil der Schüler, das aber nur die Hälfte der Arbeit ausmacht: „Wenn wir die Ergebnisse aus dem Oktober nehmen, müssen wir jetzt versuchen, sie in die Praxis umzusetzen“, erläutert Mosler-Heetderks. Zum Beispiel gehe es darum, wie man entsprechend eines Lerntyps am besten Vokalen paukt. Andere Themen wie Konfliktbewältigung, Textarbeit, die Angst vor Prüfungen oder auch die Mitarbeit im Unterricht sind ebenfalls Bestandteil des Projektes. Die einzelnen Themenblöcke haben ein Ziel: „Die Schüler sollen lernen, ihre Stärken sinnvoll einzusetzen“. Die 48-jährige Lehrerin betont aber trotz der großen Bemühungen von Seiten des Kollegiums, dass die Schüler auch von sich aus ihr Lernverhalten ändern müssten. Lernen lernen könne nur ein Angebot sein. |