Premiere! hieß es am Donnerstagabend im Neuen Theater in
Emden. Schüler und Schülerinnen des Kurses "Darstellendes
Spiel" hatten zu dem Stück "Tod" von Woody Allen geladen,
und viele waren dieser Einladung gefolgt. Bis auf die ersten drei Reihen
waren alle Plätze besetzt.
"Schön, dass so viele gekommen sind, vielleicht liegt das ja auch an
der Länge dieses Einakters, knapp 65 Minuten", mutmaßte
Kursleiterin Folke Jürgens zur Begrüßung.
In der Kürze soll ja bekanntermaßen die Würze liegen, und so war es in
diesem Fall: es wurde ein flottes Stück geboten mit Spannung, Humor,
Action auf der Bühne und einer Verfolgungsjagd quer durch den ganzen
Saal. Dazu kam noch eine Besonderheit: die Wirkung der Szenen wurde durch
Klavierbegleitung von Pianist Matthias Geuting verstärkt.
Protagonist Kleinmann wurde von der rüden Hand der Bürgerwehr unter der
energischen und lautstarken Leitung Hackers (Inka Hesse) mitten in
der Nacht aus seinem Bett heraus und in seinen Trenchcoat hineingezwungen.
Das Schlimmste ist: alle wissen es besser, sei es die undurchsichtige
Prostituierte Gina (Maren Hüting) oder der selbstverliebt, aber
klasse- monologisierende Arzt (Silke Fritzen).
Armer Kleinmann! Er ist zu bedauern, nicht aber sein Darsteller Benjamin
Swieter. Denn der spielt die Hauptrolle bis zum Schluss überzeugend
und ohne Einbrüche. Mit seiner Marotte, der Angst in Form von Selbstgesprächen
zu begegnen, wirkte er unweigerlich komisch. Und - wie das Leben so spielt
- passte sogar die Realität zur Dichtung. Denn es lief, passend zur
zittrigen Frage "Was ist das für ein Geräusch?" eine Maus über
die Bühne! Das sorgte im Publikum für einige Unruhe und hätte in dem
Kontext sicher auch Woody Allen gefallen. |