Samstag, 23. März 2002

Co-Produktion zweier Schulen gelungen
"Darstellendes Spiel" mit Schülern des Johannes Althusius-Gymnasiums und des Gymnasiums am Treckfahrtstief.
von BARBARA REINHARD

Premiere! hieß es am Donnerstagabend im Neuen Theater in Emden. Schüler und Schülerinnen des Kurses "Darstellendes Spiel" hatten zu dem Stück "Tod" von Woody Allen geladen, und viele waren dieser Einladung gefolgt. Bis auf die ersten drei Reihen waren alle Plätze besetzt.
"Schön, dass so viele gekommen sind, vielleicht liegt das ja auch an der Länge dieses Einakters, knapp 65 Minuten", mutmaßte Kursleiterin Folke Jürgens zur Begrüßung.
In der Kürze soll ja bekanntermaßen die Würze liegen, und so war es in diesem Fall: es wurde ein flottes Stück geboten mit Spannung, Humor, Action auf der Bühne und einer Verfolgungsjagd quer durch den ganzen Saal. Dazu kam noch eine Besonderheit: die Wirkung der Szenen wurde durch Klavierbegleitung von Pianist Matthias Geuting verstärkt.
Protagonist Kleinmann wurde von der rüden Hand der Bürgerwehr unter der energischen und lautstarken Leitung Hackers (Inka Hesse) mitten in der Nacht aus seinem Bett heraus und in seinen Trenchcoat hineingezwungen. Das Schlimmste ist: alle wissen es besser, sei es die undurchsichtige Prostituierte Gina (Maren Hüting) oder der selbstverliebt, aber klasse- monologisierende Arzt (Silke Fritzen).
Armer Kleinmann! Er ist zu bedauern, nicht aber sein Darsteller Benjamin Swieter. Denn der spielt die Hauptrolle bis zum Schluss überzeugend und ohne Einbrüche. Mit seiner Marotte, der Angst in Form von Selbstgesprächen zu begegnen, wirkte er unweigerlich komisch. Und - wie das Leben so spielt - passte sogar die Realität zur Dichtung. Denn es lief, passend zur zittrigen Frage "Was ist das für ein Geräusch?" eine Maus über die Bühne! Das sorgte im Publikum für einige Unruhe und hätte in dem Kontext sicher auch Woody Allen gefallen.