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Was man in der
Schule lernt, kann man später im Beruf sowieso nicht
gebrauchen. Dass dies nicht so ist, will das
Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG) durch eine Zusammenarbeit
mit der Fachhochschule Emden und dem Emder VW-Werk zeigen
(Seite 1). Das Projekt "Formel X", das im nächsten
Schuljahr mit 31 Schülerinnen und Schülern startet, ist
ein erster Schritt zu mehr Praxisnähe im Unterricht.
Das JAG will damit seinen
naturwissenschaftlich-mathematischen Schwerpunkt ausbauen
und das Interesse für diese Fächer fördern. Zudem sollen
bereits bestehende Kontakte zur Fachhochschule und zum
VW-Werk nun in ein Konzept eingebunden werden.
Von dem Projekt sollen aber nicht nur die Schüler
profitieren. "Wir hoffen natürlich, dass auch für uns
etwas dabei herauskommt", sagte der Emder
VW-Werksleiter Otto Joos. So könnten Mitarbeiter
durch die Zusammenarbeit mit den Schülern motiviert werden.
Die Ideen der Schüler seien gefragt und sollen honoriert
werden. Die Fachhochschule erhofft sich mehr Zulauf bei den
Ingenieurwissenschaften. Denn der Bedarf an Absolventen
dieser Fächer ist zurzeit groß. "Das Land
Niedersachsen hat sich mit der Ausschreibung des Wettbewerbs
gerade noch rechtzeitig eingeklinkt", sagte der Vizepräsident
der Fachhochschule, Dr. Reiner Lohmüller. "Wir
sitzen alle in einem Boot", sagte der Dekan des
Fachbereichs Naturwissenschaftliche Technik, Dr. Gerhard
Kreutz. "Wir brauchen starke
Ingenieurwissenschaften und eine starke Technik."
Bei dem Wettbewerb des Niedersächsischen
Kultusministeriums, an dem sich das JAG beteiligt, werden
zehn Schulen aus dem Weser-Ems-Bereich ausgewählt.
"Wir haben gute Voraussetzungen, erfolgreich zu sein,
aber wir werden das Projekt auf jeden Fall durchführen -
unabhängig davon, ob wir ausgewählt werden oder
nicht", sagte der Leiter des JAG, Heinz-Wilhelm Ohm.
Das Projekt richtet sich vor allem an Schüler des 12.
Jahrgangs. Aber auch die elften Klassen sollen durch
Exkursionen und die Teilnahme an den Präsentationen der
direkt beteiligten Schüler eingebunden werden. Für sie
soll ein großer Teil des Unterrichts an betrieblichen
Lernorten im VW-Werk wie dem Farblabor, dem Prüf-Labor und
dem Presswerk stattfinden. Das theoretische Wissen über die
verwendeten Messgeräte und Messverfahren wird an der Schule
und an der Fachhochschule erarbeitet. Für das erste
Halbjahr sind Orientierungsphasen im VW-Werk und die
Konzeption von Forschungsprojekten vorgesehen. Danach müssen
sich die Schüler für ein Projekt entscheiden, so dass sie
im zweiten Halbjahr in Gruppen praktisch arbeiten und
forschen können. Zum Abschluss werden die Ergebnisse den
Kooperationspartnern präsentiert. |
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