Ausgabe vom Mittwoch, 12. Februar 2003

Lokalsport

Zu viel Kaffee am Brett gilt als Doping

 

Die Mädchen vom Gymnasium Ulricianum Aurich siegten in der Altersklasse der 14- und 15-Jährigen. Elske Döring, Barbara Schuhnicht, Maren Neudeck, Jannecke Hippen und Esther Manske (von links) treten nun bei den Bezirksmeisterschaften an.

 

17. Ostfriesisches Schulschachturnier in Emden / 350 Schüler in der Nordseehalle am Brett

kg Emden. Die Arme verschränkt auf den Tischen, der Blick streicht konzentriert über die 64 Quadrate und immer wieder der entschlossene Griff zu den hölzernen Figuren, bis das finale „schachmatt“ erklingt. Schach fördert abstraktes Denken und wird an immer mehr Schulen als Arbeitsgemeinschaft angeboten. Gestern trafen sich 350 Schüler aus 26 ostfriesischen Schulen in der Emder Nordseehalle, um die Meister in verschiedenen Altersklassen zu ermitteln.

Die Mannschaft des Auricher Gymnasiums Ulricianum verteidigte ihren Titel in der Altersklasse der 14- und 15jährigen Mädchen und qualifizierte sich, wie auch in den Vorjahren, für die Bezirksmeisterschaften Mitte März in Rastede. „Wenn alles klappt sind wir in diesem Jahr wieder bei den Landesmeisterschaften dabei“, spekuliert die Auricherin Maren Neudeck. Vor einem Jahr wurde die Mannschaft Niedersachsenmeister.

Bernd Döring, ostfriesischer Schulschachbeauftragter der Bezirksregierung und Organisator der Veranstaltung ist zufrieden mit dem Verlauf des Turniers. Er gehört zu vier Lehrern im Bezirk Weser-Ems, die Schach in der Schule fördern. Beim Turnier ging seine Schule, das Emder Johannes-Althusius-Gymnasium, mit gutem Beispiel voran und meldete 15 Mannschaften. „Wir beraten Lehrkräfte beim Einrichten von Arbeitsgemeinschaften, versorgen sie mit Materialien und beraten sie beim Kauf der richtigen Figuren und Bretter“, sagt Döring. Die intensive Förderung des Strategiespiels durch die Bezirksregierung macht sich laut Döring bemerkbar: „Niedersachsen ist führend im Schulschach. Mit 20 Prozent der bundesweiten Titel ist Niedersachsen genauso erfolgreich wie alle neuen Bundesländer zusammen.“

Schach fördert das strategische Denken und die Disziplin. „Viele Schüler haben Probleme Regeln einzuhalten. Wir erreichen diesen Fortschritt ohne Zwang, denn wer die Regeln nicht einhält, verliert“, erklärt Döring.

Ob Schach nun Sport oder doch eine Freizeitbeschäftigung ist, bei der hauptsächlich das Gehirn ins Schwitzen kommt, will Döring nicht kommentieren. Vor der Dopingkontrolle sind aber alle Sportler gleich. So gilt für Schachspieler, was auch für andere Spitzensportler gilt: Wer mehr als zwei Tassen Kaffee trinkt, der läuft Gefahr wegen zu hoher Koffeinwerte durch die Dopingkontrolle zu fallen. Ein Ergebnis-Überblick von den Schulschachmeisterschaften folgt.