Ausgabe vom Freitag, 16. Mai 2003

Emden

Schüler machen Farbanalysen und Werkstoffprüfungen

Formel X Praxisphase des ersten Jahrgangs im VW-Werk ist beendet / Gymnasiasten begeistert

Der Probelauf des Projektes wird von den Beteiligten als erfolgreich gewertet. Im Juli werden die Ergebnisse präsentiert.

emden /KS - „Ich wollte vorher schon zu VW“, sagt Hendrik Jansen. „Jetzt hat sich das noch verstärkt“, sagt der 18-Jährige begeistert. Er und 30 weitere Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Physik und Chemie am Johannes-Althusius-Gymnasium haben erstmals im Rahmen des Projektes „Formel X“ an sechs Vormittagen im VW-Werk gelernt.

Alle sind begeistert, auch wenn nicht alle bei dem Autobauer arbeiten wollen. Maike Westermann ist eher skeptisch. „Jeden Tag Farbanalysen im Labor, das wäre nichts für mich“, meint die Schülerin. Heyka Jacobs will beispielsweise in die Biochemie. Trotzdem hat das Projekt dem Mädchen gefallen. „Ich konnte hier Dinge sehen, die ich nur theoretisch aus Diagrammen kenne“, sagt die 18-Jährige. Nun weiß sie, dass Glasfasern unter dem Mikroskop „wie ganz viele kleine Nadeln“ aussehen.

Die jungen Leute werfen bei der Beschreibung ihrer Tätigkeiten nur so mit Fachwörtern um sich. „Die kannten wir schon vorher“, winkt Nils Tammen ab. Er fühlt sich im Werkstofflabor sichtlich wohl.

Christian Remmers freut sich, dass „hier alle so wenig Fachlatein reden“. Er prüft Schweißpunkte auf Blechen per Ultraschallgerät. „Das Projekt ist gut. An einigen Stellen ist aber auch was schiefgelaufen“, sagt Benjamin Ohm. Was, will er nicht erzählen. An den „Kollegen“ aus dem VW-Werk hat es aber nicht gelegen. „Die sind alle nett und total hilfsbereit.“ Da sind sich alle einig.

Zufriedene Gesichter auch bei den Organisatoren. „Die Schüler bringen sich stark ein“, sagt VW-Projektleiter Dieter van Hoorn. „Ich hatte vorher ein paar Bedenken“, gesteht der betreuende Chemielehrer Erich Pankratius. Das sei längst anders. Die Nachfrage nach den Leistungskursen sei durch das Projekt sogar gestiegen.

Die Gymnasiasten haben jetzt den Praxisanteil des Projektes beendet. Nun folgt das Schreiben der Facharbeit. Die ersetzt die zwei Klausuren des zweiten Halbjahres der 12. Klasse. Das ist mit der Bezirksregierung so abgesprochen. Denn „Formel X“ wird über das niedersächsische Kultusministerium gefördert (die OZ berichtete). Nach diesem Erfolg geht „Formel X“ bald in die nächste Runde. Die Ergebnisse von „Formel X“ werden am 1. Juli ab 9.30 Uhr im Neuen Theater in Emden präsentiert.