Ausgabe vom Freitag, 19. September 2003

Leserstrahl
Licht aus: Humor liegt im Dunkeln THEATER Einen Großteil der Sommerferien haben die Schüler für die Produktion im Neuen Theater in Emden geopfert Heute hat die Gruppe „Spieltrieb“ mit der „Komödie im Dunkeln“ Premiere. Vor zwei Tagen steckte sie noch mitten in den Proben. EMDEN /JOC - Thorsten Kiehl darf noch nicht nach Hause. Mit dem Akku-Schrauber in der Hand kniet er auf der Bühne des Neuen Theaters in Emden und zimmert am Bühnenbild. Zwei Tage noch, dann muss es stehen. Wie die übrigen Schauspieler der Gruppe „Spieltrieb“ hat Thorsten eine anstrengende Probe hinter sich. Die letzte Szene von Peter Shaffers „Komödie im Dunkeln“ sitzt nicht. Seit Monaten arbeiten sie nun schon an dem Stück. Einen Großteil der Sommerferien haben die sechs Abiturienten und drei ehemaligen Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums zusammen mit ihrer Lehrerin und Regisseurin Folke Jürgens im Theater verbracht. „Manchmal sei´s ganz schön hart gewesen“, sagt einer. „Vor allem dann, wenn alle anderen im Freibad waren.“ Warum sie sich das überhaupt antun? „Wegen des Stücks“, sagen sie. Weil die Truppe so gut sei. Wegen der Atmosphäre, die sich breit mache, wenn man endlich auf der Bühne steht. Zwei Tage noch, dann ist es so weit. Auf das Stück hätten sie sich sofort geeinigt, erzählt Hauke Rudolph. Tiefschwarz sei der Humor des englischen Dramatikers Shaffer. Und einen interessanten Einfall hatte er auch: Shaffer vertauscht Licht und Dunkelheit. Scheinbar blind tasten sich die Darsteller über die Bühne. Sie spielen, als sei es tatsächlich stockfinster um sie herum. Denn darauf basiert der Plot: Im Haus des Künstlers Brindsley Miller (Benjamin Swieter) fällt der Strom aus. Unter seinen Gästen befinden sich seine Verlobte (Hanna Rudolph) und seine Geliebte (Imke de Ryter Busch). Ein explosives Gemisch. Zwei Tage noch, dann geht es hoch. Die Premiere ist heute, 19. September, um 19.30 Uhr im Neuen Theater. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Was spielt sich nur ab in der Dunkelheit? Die mittlerweile betrunkene Miss Furnival (Jette Kogelmann) und Harold Gorringe (Thorsten Kiehl) können es jedenfalls nicht sehen.