Ausgabe vom Donnerstag, 27. November 2003

Emden

Viel Lärm für einen Anbau

von jochen brandt

reform JAG-Schüler demonstrieren

Eine Außenstelle sei keine Alternative. Die Gymnasiasten fordern ein neues Gebäude.

Emden - Philipp ist erstaunt. Er hat mit viel weniger Teilnehmern gerechnet. „Das Echo an der Schule war gar nicht so gut“, sagt der Abiturient. Am frühen Nachmittag ist der Frickensteinplatz vor dem Verwaltungsgebäude der Stadt dann aber doch halb gefüllt. Es ist laut. Trillerpfeifen, Tröten und Trommelwirbel. Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) machen Lärm. Sie demonstrieren für einen Anbau an ihrer Schule und gegen eine Auslagerung der Oberstufe in die Wallschule.

Samy Attar klettert auf die kleine Bühne und greift zum Mikro. Der Zwölftklässler ist im Schülerrat des JAG und bezieht Stellung zu den Plänen der Schulstrukturreform. Dem JAG würden schon jetzt Räume fehlen, sagt er. Wenn ab dem kommenden Jahr die Orientierungsstufe wegfalle, müsse das JAG noch mehr Schüler bewältigen. „Deshalb brauchen wir den Anbau“, sagt er.

Eine Außenstelle des Gymnasiums stelle keine Alternative dar: „Wir wollen nicht, dass die Lehrer ständig pendeln und kaum noch Zeit für uns haben.“ Die Schüler jubeln. „Wir wollen kein verlorenes Gemeinschaftsgefühl.“

Auch Brigitte und Martin sind gegen eine Außenstelle an der Wallschule. Die Elftklässler bangen vor allem um die Qualität in den naturwissenschaftlichen Leistungskursen: „Experimente kann man da jedenfalls nicht machen.“

Als Bürgermeister Alwin Brinkmann aufs Podium steigt, hauen die ersten bereits ab. Was soll er schon sagen? „Dass andere Schulen auch Sorgen haben, wissen wir“, sagt Samy. „Aber wir wollen, dass die Verwaltung unsere Bedürfnisse berücksichtigt.“