Mittwoch, 11. Februar 2004

 

Emder Turnier hat Atmosphäre und Charakter
Ausrichter Johannes-Althusius-Gymnasium Emden ging diesmal leer aus.
von Von EZ-Redakteur HANS MOCK
Denksport: In der Nordseehalle rauchten gestern beim Schulschachturnier die Köpfe.
  Beim Schach - so soll einmal ein bekannter Großmeister gesagt haben - verliere immer derjenige, der den vorletzten Fehler mache. Vielleicht hatten einige der 350 Schülerinnen und Schüler, die gestern in der Emder Nordseehalle um die Ostfriesen-Titel im Schulschach kämpften, schon von dieser Aussage gehört: Hier und da an diesem oder jenem der 160 Schachbretter zuckten Finger zu den Figuren und wieder zurück oder nestelten an den Schachuhren, ging so mancher Blick zum Gegner oder gar hilfesuchend in Richtung Betreuer. Fehler wollte keiner machen.

Viermal Friedeburg
Aber es wurden welche gemacht von den Acht- bis 20-Jährigen, die in 80 Mannschaften aus 22 Schulen um die Titel spielten. Und so gab es am Ende auch Sieger, unter denen diesmal das ausrichtente JAG Emden fehlte. Die Erfolge gingen nach Esens, Leer, Aurich, Norden und Friedeburg, das mit vier Titeln aus insgesamt zehn Wettkampfgruppen den Vogel abschoss. Die zehn siegreichen Teams nehmen nun am Weser-Ems-Finale teil, und sollten sie auch dort vorne sein, dann stehen noch die Niedersachsen- und Bundes-Finals an.
Zum 18. Mal fand dieses Turnier gestern bereits statt, zum 16. Mal in Emden und der Nordseehalle. So bedankte sich Bernd Döring, Studiendirektor am JAG und Schulschachbeauftragter der Bezirksregierung für Ostfriesland, bei der Stadt für die langjährige Unterstützung. Andrea Risius, Emder Bürgermeisterin, gab den Dank zurück mit der Bemerkung, dass dieses Turnier ganz wichtig sei für die Stadt, denn hier werde "Jugendarbeit in reiner Form" geleistet. Und Eckhard Lüers, Oberstudienrat in Hage und Landesschulschachbeauftragter für Weser-Ems und Niedersachsen, war des Lobes voll: "Das Turnier in Emden hat Atmosphäre und Charakter - nach Emden und dem Ostfriesland-Turnier fällt das auf den anderen Ebenen ab."

Besondere Regeln
"Das stehen auch Grundschüler durch", meint Bernd Döring zur Organisation des Turniers, in dem für jede Mannschaft sieben Runden möglich sind. Dabei gibt es nur 20 Minuten Bedenkzeit für jeden Schüler in einem Spiel, jede Runde dauert also 40 Minuten. Dabei werden letztendlich auch alle Plätze ausgespielt, so dass nicht für die Verlierer (wie beim K.o.-System) alles ganz schnell vorbei ist.
Von den Grundschülern bis zu den Abiturienten maßen gestern in der Nordseehalle die Spieler ihre Kräfte - und hatten ihren Spaß dabei. Und das ist im Sinne der Organisatoren. "Dies soll eine reine Breitensportveranstaltung sein und bleiben", meint Bernd Döring, und der Erfolg gibt ihm recht. Eckhard Lüers jedenfalls sagte über den Organisator: "Ohne Bernd Döring wären weder dieses Turnier noch Schulschach überhaupt in dieser Form nicht möglich."