Großaufgebot an Denksportlern: 450 Schachspieler drängten
sich in der Nordseehalle.
Gebangt
hatte eigentlich allen davor, wie sich denn die
Schulstrukturreform auf das 19. Ostfriesische
Schulschachturnier auswirken würde, doch die
Sorge war unbegründet: Rund 450 Schülerinnen und
Schüler in 99 Mannschaften aus 26 Schulen
drängten sich gestern in der Emder Nordseehalle,
um in zehn Wettkampfgruppen die Sieger zu
ermitteln - Rekordbeteiligung. "Bisher waren
immer viele Orientierungsstufen dabei, aber die
gibt es ja nicht mehr", begründete
Oberstudiendirektor Heinz-Wilhelm Ohm,
Schulleiter des veranstaltenden
Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) Emden, die
Befürchtungen. Und JAG-Studiendirektor Bernd
Döring, Schulschach-Beauftragter der
Bezirksregierung für Ostfriesland und
Organisator des Turniers, gab zu: "Wir hatten
ziemliche Bedenken und mit einer derart großen
Beteiligung nicht gerechnet." Eckhard Lüers,
niedersächsischer Landesbeauftragter für
Schulschach, fand eine einfache Erklärung für
das riesige Teilnehmerfeld in der Nordseehalle:
"Auch nach der Reform bleibt Niedersachsen
führend im deutschen Schulschach, und Weser-Ems
ist führend in Niedersachsen." In Emden
stellten gestern das ausrichtende
Johannes-Althusius-Gymnasium mit 13 Teams sowie
die Realschule Emden, das Teletta-Groß-Gymnasium
aus Leer und das Ulrichsgymnasium Norden mit
jeweils acht Teams die meisten Mannschaften. Sie
stritten mit den anderen 62 Mannschaften aus der
Stadt Emden sowie den Landkreisen Aurich,
Wittmund und Leer in zehn Wettkampfgruppen (je
vier Altersgruppen für Mädchen und Jungen sowie
einer Gruppe für Grundschulen und einer für
Real- und Hauptschulen) um den Sieg, der zur
Teilnahme am Weser-Ems-Finale am 16. März in
Rastede berechtigt. Die dortigen Sieger
qualifizieren sich dann für das niedersächsische
Landesfinale. Und dass dort die
ostfriesischen Schachschüler nicht chancenlos
sind, bewiesen zwei Mädchen-Teams im letzten
Jahr: die Altersgruppe 4 der Schule Altes Amt
Friedeburg sicherte sich den Titel eines
Landesmeisters, die Altersgruppe 3 vom Gymnasium
Ulricianum Aurich belegte den zweiten Platz.
Doch so weit war man gestern noch lange
nicht. Erst einmal ging es um die
Ostfriesland-Titel, und da blieb von zehn zu
vergebenden lediglich einer in Emden. In der
Altersgruppe 4 der Mädchen setzte sich das
JAG-Team vor Friedeburg und Großefehn durch. Die
übrigen Siege gingen an das Ulrichsgymnasium
Norden (Wettkampfgruppen 1, 2 und M1), das
Gymnasium Ulricianum Aurich (3 und M2), das
Teletta-Groß-Gymnasium Leer (4) und die
Kooperative Gesamtschule Wiesmoor (M3). Bei den
Grundschulen holte sich die Grundschule
Friedeburg den Titel, die Haupt- und Realschule
Krummhörn siegte in ihrer Wettkampfgruppe.
Wie schon in all den Jahren seit 1990 war
die Nordseehalle Austragungsort dieses Turniers,
und sie wurde zum 16. Mal von der Stadt Emden
zur Verfügung gestellt. Bürgermeisterin Andrea
Risius, die den Schirmherrn Oberbürgermeister
Alwin Brinkmann vertrat, sprach denn auch von
dem riesigen Interesse, das das Turnier Jahr für
Jahr findet und betonte: "Daher ist es sehr
wichtig, dass sich die Stadt Emden hier
einbindet."
Konzentrierte Steppkes: Der neunjährige
Alexander Erks und Erik Janssen (8) bekämpfen
sich auf 64 Feldern.
EZ-Bilder: Leding
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