Mittwoch, 9. Februar 2005

Rekord beim Emder Schulschach-Turnier
450 Schülerinnen und Schüler grübelten in der Nordseehalle über die besten Züge.
Von EZ-Redakteur HANS MOCK

Großaufgebot an Denksportlern: 450 Schachspieler drängten sich in der Nordseehalle.

Gebangt hatte eigentlich allen davor, wie sich denn die Schulstrukturreform auf das 19. Ostfriesische Schulschachturnier auswirken würde, doch die Sorge war unbegründet: Rund 450 Schülerinnen und Schüler in 99 Mannschaften aus 26 Schulen drängten sich gestern in der Emder Nordseehalle, um in zehn Wettkampfgruppen die Sieger zu ermitteln - Rekordbeteiligung.
"Bisher waren immer viele Orientierungsstufen dabei, aber die gibt es ja nicht mehr", begründete Oberstudiendirektor Heinz-Wilhelm Ohm, Schulleiter des veranstaltenden Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) Emden, die Befürchtungen. Und JAG-Studiendirektor Bernd Döring, Schulschach-Beauftragter der Bezirksregierung für Ostfriesland und Organisator des Turniers, gab zu: "Wir hatten ziemliche Bedenken und mit einer derart großen Beteiligung nicht gerechnet."
Eckhard Lüers, niedersächsischer Landesbeauftragter für Schulschach, fand eine einfache Erklärung für das riesige Teilnehmerfeld in der Nordseehalle: "Auch nach der Reform bleibt Niedersachsen führend im deutschen Schulschach, und Weser-Ems ist führend in Niedersachsen."
In Emden stellten gestern das ausrichtende Johannes-Althusius-Gymnasium mit 13 Teams sowie die Realschule Emden, das Teletta-Groß-Gymnasium aus Leer und das Ulrichsgymnasium Norden mit jeweils acht Teams die meisten Mannschaften. Sie stritten mit den anderen 62 Mannschaften aus der Stadt Emden sowie den Landkreisen Aurich, Wittmund und Leer in zehn Wettkampfgruppen (je vier Altersgruppen für Mädchen und Jungen sowie einer Gruppe für Grundschulen und einer für Real- und Hauptschulen) um den Sieg, der zur Teilnahme am Weser-Ems-Finale am 16. März in Rastede berechtigt. Die dortigen Sieger qualifizieren sich dann für das niedersächsische Landesfinale.
Und dass dort die ostfriesischen Schachschüler nicht chancenlos sind, bewiesen zwei Mädchen-Teams im letzten Jahr: die Altersgruppe 4 der Schule Altes Amt Friedeburg sicherte sich den Titel eines Landesmeisters, die Altersgruppe 3 vom Gymnasium Ulricianum Aurich belegte den zweiten Platz.
Doch so weit war man gestern noch lange nicht. Erst einmal ging es um die Ostfriesland-Titel, und da blieb von zehn zu vergebenden lediglich einer in Emden. In der Altersgruppe 4 der Mädchen setzte sich das JAG-Team vor Friedeburg und Großefehn durch. Die übrigen Siege gingen an das Ulrichsgymnasium Norden (Wettkampfgruppen 1, 2 und M1), das Gymnasium Ulricianum Aurich (3 und M2), das Teletta-Groß-Gymnasium Leer (4) und die Kooperative Gesamtschule Wiesmoor (M3). Bei den Grundschulen holte sich die Grundschule Friedeburg den Titel, die Haupt- und Realschule Krummhörn siegte in ihrer Wettkampfgruppe.
Wie schon in all den Jahren seit 1990 war die Nordseehalle Austragungsort dieses Turniers, und sie wurde zum 16. Mal von der Stadt Emden zur Verfügung gestellt. Bürgermeisterin Andrea Risius, die den Schirmherrn Oberbürgermeister Alwin Brinkmann vertrat, sprach denn auch von dem riesigen Interesse, das das Turnier Jahr für Jahr findet und betonte: "Daher ist es sehr wichtig, dass sich die Stadt Emden hier einbindet."


Konzentrierte Steppkes: Der neunjährige Alexander Erks und Erik Janssen (8) bekämpfen sich auf 64 Feldern.

EZ-Bilder: Leding