Ostfriesen-Zeitung

Norden
17.03.2005

Gegen 2 300 Konkurrenten durchgesetzt


Von Nils Thorweger

ERFOLG Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums belegen vierten Platz bei Geschichtswettbewerb

Die Emder haben sich mit dem „Leben im Bombenkrieg“ beschäftigt. Für die Arbeit führten sie auch Gespräche mit Zeitzeugen.

Emden - Freude am Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG) in Emden: Wie berichtet, hat der Geschichtskurs der Klassen 11.3 und 11.4 einen vierten Preis beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung gewonnen. Die Emder setzten sich dabei gegen mehr als 2 300 Konkurrenz-Einsendungen durch.

Die 20 Schülerinnen und Schüler des JAG hatten sich für den Wettbewerb mit dem Thema „Bombenkrieg in Emden“ beschäftigt und eine umfassende Präsentation erstellt. „Dabei hatte jeder Schüler unterschiedliche Aufgaben“, sagte der betreuende Studienrat Uwe Roeder gestern der OZ.

Eine Gruppe kümmerte sich um die Recherche im Internet und in Archiven, andere Schüler bemühten sich um das Layout der Arbeit oder führten Interviews mit Zeitzeugen. „Besonders diese Gespräche waren sehr beeindruckend“, erinnert sich die Schülerin Ulrike Haß. In Seniorenheimen und im Familienkreis hätten die Zeitzeugen bereitwillig von ihren Erinnerungen an die Kriegsjahre berichtet. „Oft haben wir gemerkt, dass die Befragten richtig froh waren, etwas davon erzählen zu können,“ so Ulrike Haß. Eine wichtige Informationsquelle sei auch das Emder Bunkermuseum gewesen.

Bevor die Emder ihre mehrere Seiten umfassende Präsentation an die Bundeszentrale für politische Bildung schicken konnten, mussten sie die Ergebnisse auswerten, zusammentragen und illustrieren. „Da haben die Schüler viel freie Zeit investiert“, so Studienrat Roeder.

Die Arbeit sei eine gute Alternative zum klassischen Unterricht gewesen, nennen die Schüler den Grund für ihr Engagement. Bei dem vier Monate dauerndem Projekt hätten sie viel neues über Emden und die Stadtgeschichte herausgefunden. Die Erfahrungen beeindruckten die jungen Leute offensichtlich so stark, dass fünf von ihnen ab dem kommenden Schuljahr den Leistungskurs in Geschichte belegen.

Die 500 Euro Preisgeld wollen die Schüler in eine Fahrt zur Gedenkstätte des Emslandlagers in Papenburg investieren. „Das passt gut zum Thema“, meint Ulrike Haß und ihre Mitschüler nicken zustimmend. Wenn noch Geld übrig bleibt, wird vielleicht eine Fahrradtour organisiert. Die Präsentation „Bombenkrieg in Emden“ ist seit kurzem im Internet zu finden. Interessierte können die Seite unter der Adresse www.leben-im-bombenkrieg.de.ms aufrufen.