Montag, 27. Juni 2005

 Abschied mit Abi: "Es war 'ne geile Zeit"
Abgänger des Johannes-Althusius-Gymnasiums feierten sich, ihre Lehrer und ihre Eltern im Neuen Theater.  
Von EZ-Redakteur AXEL MILKERT Tel.:  89 00 40
  Der "Chor der Abgänger": die Abiturientinnen und Abiturienten des JAG sangen ein Lied der Gruppe "Juli".
   
Mit einer bunten, gut einstündigen Show haben die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten des Johannes-Althusius-Gymnasiums am Freitagabend Abschied von ihrer Schule genommen. Verbunden war die Veranstaltung im Neuen Theater mit der Verleihung von Preisen und Stipendien.
Ganz so übel scheint es für die meisten in den letzten Jahren nicht gelaufen zu sein. "Es war 'ne geile Zeit" sang der Chor der Abgänger ein Lied der Pop-Gruppe "Juli". Zuvor wurden die Pauker kräftig auf die Schippe genommen. Im Stile einer "Oscar"-Verleihung gab es zunächst Ausschnitte aus dem Schulalltag, anschließend wurde der "Gewinner" ausgerufen und auf die Bühne geholt. Die Kategorien: Bester Newcomer, Bester Komödiant, Bester Regisseur, Bestes Kostüm. Den Ehrenoscar gab's für die Eltern.
Schüler, Lehrer und Eltern hatten sichtlich Vergnügen an den Gags. Riesenbeifall gab es für die teils beeindruckenden musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Eine tolle Mischung aus Pop, Jazz und Rap der JAG-Bigband.
Schulleiter Heinz-Wilhelm Ohm
strich besonders die Qualität der Musikbeiträge an diesem Abend heraus. "Die Musik ist heute etwas ganz Besonderes, das hatten wir in dieser Form sehr selten." Den scheidenden Schülerinnen und Schülern rief er zu, sich von Studiengebühren nicht abschrecken zu lassen: "Akademiker sind von Arbeitslosigkeit weniger betroffen als andere. Vor diesem Hintergrund erscheinen Studiengebühren in einem etwas anderen Licht."
Die Preisträger des seit 1963 ausgelobten Dr. Habbena-Preise für hervorragende schulische Leistungen zeichnete Bürgermeisterin Andrea Risius aus. Jeweils 500 Euro gingen in diesem Jahr an Dora Katrin Kroh
und Christa Dose.
Für ihr soziales Verhalten wurden Lea Herter und Samy Attar ausgezeichnet. Vom Förderverein der Schule gab es jeweils 200 Euro und Buchgeschenke. Die Vorsitzende des Vereins, Anne Al-Halabi, würdigte das Engagement der beiden jungen Leute, die sich für ihre Schule und ihre Mitschüler in vorbildlicher Weise eingesetzt hätten. Lea Herter und Samy Attar machten sich maßgeblich für einen Erweiterungsbau ihrer Schule stark. Lea Herter gehörte außerdem zu den ersten Schülern, die ins Kultusministerium nach Hannover fuhren, um dort auf die Folgen der Schulstrukturreform hinzuweisen. Samy Attar organisierte eine Demo in der Stadt, um so Druck auf die Kommunalpolitik für einen Schulanbau auszuüben. Mit einer "denkwürdigen und bewegenden Rede" anlässlich einer Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus' habe er das Bild der Schülerschaft "nachhaltig positiv beeinflusst", sagte Anne Al-Halabi.
 Weitere Auszeichnungen: Hannes Gurzki erhielt ein Stipendium der "Studienstiftung des Deutschen Volkes". Lars Meßmann und Lea-Maria Sandker sind Stipendiaten des einzigen Internet-Stipendiums in Europa, "e-fellows.net". Und Naifa Abu-Samra
erhielt den Apollinaire-Preis der Robert-Bosch-Stiftung für besondere schulische Leistungen im Fach Französisch.


Die Ausgezeichneten: Dora Katrin Kroh, Christa Dose, Hannes Gurzki, Lars Meßmann, Lea-Maria Sandker, Naifa Abu-Samra mit Schulleiter Heinz-Wilhelm Ohm (links), Robert Lier (Stadt Emden; im Hintergrund) und Bürgermeisterin Andrea Risius.


Gutes Sozialverhalten: Lea Herter und Samy Attar wurden von der Fördervereinsvorsitzenden Anne Al-Halabi geehrt.

EZ-Bilder: Milkert