Ostfriesen-Zeitung
Mit den Gastgebern ließen sich die Emder Schüler und Lehreinnen für ein Erinnerungsfoto ablichten. Aus diesem Anlass wurden Fahnen die beiden Länder aufgehängt.
Emden
07.10.2005

Austausch mit irischer Mädchenschule angelaufen

Von Nicole Böning
 
BILDUNG Neuntklässler des Johannes-Althusius-Gymnasiums haben eine Woche in Galway verbracht
 
Das Land sei eine echte Alternative zu Frankreich, meinen die Jugendlichen. Der Gegenbesuch ist im April 2006 geplant.

Emden - Das Johannes-Althusius-Gymnasium in Emden hat ein neues Land für den Schüleraustausch entdeckt: Zehn Jugendliche aus den neunten Klassen verbrachten die vergangene Woche in Irland. Dort waren sie bei Schülerinnen des Mercy-Colleges in Galway untergebracht. Das ist eine katholische Mädchenschule an der Westküste.

Irland ist nach Amerika und Frankreich das dritte Land, in das Schüler des JAG reisen können. „Das ist eine tolle Sache, vor allem für die Latein-Klassen“, sagt die Emder Schülerin Mira Schröder. Ein Austausch mit Frankreich sei wegen der Sprachbarriere für sie nicht in Frage gekommen. Außerdem sei die Irland-Fahrt billiger als eine Reise nach Amerika.

„Ich wollte allein deshalb mit nach Irland, weil ich dort sonst wahrscheinlich niemals hinkommen würde“, sagt Schülerin Lea von Schwartzenberg. Den Urlaub verbringe man ja meistens im Süden.

Bei Ausflügen in die Umgebung und die Hauptstadt Dublin konnten sich die Emder ein Bild von dem Land machen. Auch ein Kennenlern-Abend mit den Partnerschülerinnen und Besuche in der Schule standen auf dem Programm. „Wir haben im Mercy-College allein deswegen Aufsehen erregt, weil wir keine Schuluniform trugen“, erinnert sich Britt Andersson. Und damit noch nicht genug: Mit Timmo van de Meer und Thomas Nowara kamen auch zwei Jungen an die Mädchenschule. „Das war dort schon etwas Besonderes“, meint Timmo. Allerdings haben sich die Beiden gut angepasst. „Wir haben einen Nähkursus besucht, und uns dabei angeblich ganz gut geschlagen.“ Sprachprobleme hatten die Emder nicht. „Im Englisch-Unterricht sprechen wir sowieso schon viel, deshalb war es für die meisten kein großes Problem“, sagt Theresa Störiko. Und wenn es auf Englisch mal nicht weiter ging, konnten sich die Jugendlichen auch auf Deutsch verständigen. „Die Gast-Schülerinnen haben alle Deutsch gelernt und viele konnten es schon ganz gut“, so Timmo van der Meer.

Britt Andersson ist an den Iren aufgefallen, „dass sie den ganzen Tag essen“. „Viel mehr als in Deutschland,“ fügt die Schülerin hinzu. Und Timmo van de Meer lernte die irischen Mädchen auf dem Fußballplatz als „richtige Draufgängerinnen“ kennen. Im Abschiedsspiel gegen die Emden habe diese Taktik aber nichts gebracht: „Wir haben trotzdem gewonnen.“

Im April erfolgt der Gegenbesuch der Iren in Deutschland. „Auch weitere Besuche in Irland sind geplant“, bestätigt Englisch-Lehrerin Martina Griesenbach. Mit ihrer Kollegin Angelika Lütten hatte sie den Kontakt hergestellt.