Pflege eines Blechblasinstruments
Um ein einwandfreies Funktionieren des
Instruments auch nach Jahren noch zu gewährleisten, ist es
nötig, gewisse Wartungs- und Pflegearbeiten regelmäßig
durchzuführen.
Allgemeine Hinweise:
1) Einzelteile und Zubehör des Musikinstruments immer in die dafür vorgesehenen Fächer im Koffer einsetzen, keine Zubehörteile ( z.B. Mundstück ) lose im Koffer liegen lassen.
2) Niemals das Instrument spielen, nachdem Speisen, Süßigkeiten (z. B. Kaugummi ) oder süße Getränke konsumiert wurden, ohne die Zähne geputzt zu haben.
3) Das Mundstück immer eindrehen, nicht direkt einschieben oder mit der Hand dagegen schlagen. Sollte sich das Mundstück verklemmen, bitte an den Fachhändler wenden, niemals eine Zange o.ä. verwenden.
4) Wenden Sie sich bei Unklarheiten immer an den entsprechenden Instrumentallehrer oder Fachhändler.
Wartung und Pflege:
1) Ventile ölen.
Zuerst prüfen, ob es sich um ein
Blechblasinstrument mit Zylinderventilen oder mit Périnetventilen handelt. (s. Abb.)
Blechblasinstrumente mit
Zylinderventilen
Bei einem Blechblasinstrument mit
Zylinderventilen ist das Ölen nur etwa alle 2-3 Wochen
erforderlich, bzw. wenn die Ventile schlecht laufen. Zum Ventilölen
muss der untere Ventildeckel abgeschraubt werden und ein Tropfen Öl
auf die untere sowie obere Ventilachse gegeben werden, außerdem
auf alle sich bewegenden Gelenke des Druckwerkes. Hierfür
verwendet man ein speziell für diesen Zweck hergestelltes
dickeres Öl, das im Fachhandel erhältlich ist. ( !!! keine
anderen Öle verwenden z.B. Motoröl, Salatöl oder
ähnliches !!! )
Ein speziell dünneres Öl, was
ebenfalls im Fachhandel erhältlich ist, verwendet man um die
Ventile von innen zu ölen. Hierzu ölt man je nach Bauart
(Trompete, Horn, Tuba usw. ) entweder durchs Mundrohr oder durch den
ersten Zug.
Blechblasinstrumente mit
Périnetventilen
Bei Blechblasinstrumenten mit
Périnetventilen sollte das Ölen bei häufiger
Benutzung alle zwei Tage erfolgen. Hierzu muss der obere
Schraubdeckel des Ventilgehäuses gelöst und das Ventil
vorsichtig heraus gezogen werden.
Das Ventilöl gleichmäßig
auf die Ventile auftragen. Die Ventile danach wieder einsetzen und
den Schraubdeckel anziehen. Dann die Ventile auf und ab bewegen,
damit sich das Öl verteilt.
Wichtig:
- Die Ventile beim Herausziehen oder Einsetzen nie in den Ventilhülsen drehen, sie könnten Querrinnen bekommen und damit beschädigt werden!
- Jedes Ventil wieder in die zugehörige Ventilhülse setzen, meistens sind Ventile und Hülsen nummeriert. Beim Einsetzen muss die Nummer des Ventils in Richtung Mundstück zeigen. ( Ausnahmen möglich! )
- Das Ölen darf ausschließlich mit dem im Handel erhältlichen oder dem Instrument beigefügten Ventilöl erfolgen!
2) Reinigung der Ventile und
Ventilgehäuse nur bei Instrumenten mit Périnetventilen.
alle 6-8 Wochen )
Hierzu
den Reinigungsstab mit einem sauberen fusselfreien Lappen
Einschlagen und die Ventile und Ventilgehäuse wie in den
folgenden Abbildungen reinigen. Unbedingt darauf achten, dass kein
Dreck sowie freiliegende Teile des Reinigungsstabes das
Ventilgehäuse zerkratzt. Danach alle Ventile ölen
und wieder in die Ventilgehäuse einsetzen (wie oben
beschrieben).
3.) Reinigen der Züge und des
Instrumentenkorpus ( monatlich durchzuführen )
Alle Züge heraus ziehen, alle
Ventile aus dem Gehäuse nehmen (bei Blechblasinstrumenten mit
Zylinderventilen Ventile nicht herausnehmen !!!
) .Die Züge werden mit
einem sauberen fusselfreiem Tuch von Verunreinigungen
befreit. Instrument und Züge mit warmen Wasser durchspülen
und mit Reinigungsspirale säubern, bei Blechblasinstrumenten mit
Zylinderventilen unbedingt darauf achten, dass Berührung der
Reinigungsspirale mit den Ventilen vermieden wird.
Anschließend alle Teile mit klarem
Wasser durchspülen. Man kann hierzu das Instrument
zusammensetzen und klares Wasser durch den Trichter laufen lassen,
dies empfiehlt sich auch als zusätzliche „Schnellreinigung“
etwa alle 2 Wochen. Danach muss das Wasser aus dem
Blechblasinstrument entfernt, alle Züge mäßig
gefettet (entsprechendes Fett auch im Fachhandel erhältlich,
sofern es nicht beim Instrument beiliegt ), das Instrument von außen
abgetrocknet und die Ventile geölt werden.
Regelmäßig kontrollieren, ob
noch genug Fett auf den Zügen vorhanden ist, so dass sie sich
einwandfrei herausziehen lassen. Sollte das Instrument längere
Zeit nicht gespielt werden, die Züge herausnehmen damit sie sich
nicht festsetzen. Beim Herausziehen der Züge immer das
entsprechende Ventil drücken!!!
4.) Pflege der Oberfläche
Lackierte Instrumente wischt man nach
jedem Spielen mit einem weichen Tuch ab, um die Lebensdauer des
Lackes zu verlängern. Nicht lackierte Instrumente sollten ab und
zu mit Messingpolitur geputzt werden. Für versilberte
Instrumente gibt es ein spezielles Silberputztuch. !!! Nicht zu
häufig putzen, das Silberputztuch nimmt immer eine kleine
Schicht Silber vom Instrument.
5.) Reinigung des Mundstücks
(wöchentlich)
Dies erfolgt mit einer Mundstückbürste
(im Fachhandel erhältlich), die unter laufendem Wasser durch das
Mundstück gezogen wird. Das gereinigte Mundstück gründlich
mit sauberem Wasser spülen.
Benötigt werden:
- Reinigungsspirale - Reinigungsstab -
Mundstückbürste - ÖL für Ventile
- Fett für Züge
6.) Reinigen und Fetten des Zuges bei
der Zugposaune
Das Reinigen des Außen- und
Innenzuges wird wie das Reinigen der Züge unter 3.) mit einer
Reinigungsspirale durchgeführt. Beim Fetten des Zuges gibt es
mehrere Möglichkeiten:
1. Wird Fett verwendet, beschmiert man
nur den unteren Absatz des Innenzuges leicht und verteilt dieses Fett
auf den ganzen Zug durch Hin- und Herbewegen des Außenzuges.
Hat man zu viel Fett aufgetragen, so wischt man wieder mit einem Tuch
vom oberen Teil des Innenzuges etwas ab.
2. Zum Fetten des Zuges kann man auch Öle
verwenden. Beim Verwenden von beispielsweise „Slide O-Mix“
benutzt man 2 Fläschchen. Mit dem kleinen Fläschchen
betupft man den unteren Absatz des Innenzuges. Mit dem größeren
den oberen Teil. Das größere Fläschchen wird immer
vor dem Blasen verwendet, das kleinere ca. ein Mal pro Woche. 3.
Es gibt auch Öl, das für den ganzen Innenzug verwendet
werden kann (nur eine Flasche). Bei diesem Öl verfährt man
wie unter 1. beim Fetten. Allerdings muss immer vor dem Blasen der
obere Teil des Innenzuges geölt werden.