Alexandria Austausch: unsere Erfahrungen

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Mit einem abschließenden Treffen der beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern endete am vergangenen Donnerstag die erste Austauschfahrt unserer Schule mit einer Schule in Alexandria / Ägypten.

Dieser besondere Austausch mit der Deutschen Schule der Borromäerinnen in Alexandria wurde im letzten Schuljahr angebahnt. Nachdem vor den Sommerferien die Klasse 8a aus Ägypten zu Gast bei uns in Emden war, folgte nach den Herbstferien unser Gegenbesuch. 19 Schülerinnen und zwei Schüler aus dem neunten und zehnten Jahrgang reisten am Montag, den 21.10., nach Alexandria.

Im Folgenden berichtet eine Schülerin von den Erfahrungen in Ägypten:

„Nach 14 Stunden Reise kamen wir um 4:00 Uhr nachts an der Schule an, wo unsere Austauschschülerinnen eine Schlafgelegenheit in der Schule für uns vorbereitet hatten, sodass wir uns wenigstens ein bisschen erholen konnten. Am nächsten Morgen war die Freude groß, als wir „unsere“ Ägypterinnen wiedersahen. Gleich ging es weiter zu einer ersten Tour durch Alexandria, die uns an der Küste entlang zur berühmten „Bibliotheca Alexandrina“ führte. Am Ort der in der Antike wichtigsten Bibliothek der Welt bekamen wir durch verschiedene fachkundige Führungen einen ersten Eindruck von der reichhaltigen Geschichte und Kultur des Landes.

Auf dem Rückweg zur Schule erlebten wir hautnah das Gedränge und die Lautstärke des ägyptischen Großstadtverkehrs – im Vergleich zu Ostfriesland ein richtiger Schock! Erst am späten Nachmittag konnten wir mit unseren Austauschschülerinnen zu den Gastfamilien fahren und uns endlich ausruhen.

Am Mittwoch setzen wir unsere Tour fort und besichtigten bedeutende historische Stätten aus der pharaonischen, griechischen und römischen Zeit in Alexandria (z.B. die Katakomben, die Pompeiussäule, ein römisches Amphitheater sowie das Nationalmuseum). Nachmittags unternahmen wir etwas gemeinsam mit unseren Austauschschülerinnen.

Den Donnerstagvormittag verbrachten wir in unterschiedlichen Klassen der Schule. Der Unterricht in den meisten Fächern unterscheidet sich nicht sehr von dem, was wir kennen, die Klassenräume sind allerdings erheblich kleiner. Mittags stiegen wir in einen Bus, um in die Wüstenoase Fayoum zu fahren. Anstatt der vorgesehenen vier Stunden dauerte die Fahrt sieben Stunden, da wir in eine Polizeikontrolle gerieten und die Beamten beschlossen, die deutschen Gäste bis in ihre Herberge zu begleiten – allerdings musste an jeder Provinzgrenze die Eskorte ausgewechselt werden, was zu großer Verzögerung führte.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit Jeeps durch den Sahara-Sand bis zum das Tal der Wale, einem Ort tief in der Wüste, an dem früher Wasser floss und man heute Fossilien entdecken kann. Wir setzten anschließend die Jeepfahrt, die eine Mitschülerin übrigens als "Mini-Achterbahn" bezeichnete, fort und machten Station an einem erhöhten Punkt mit toller Aussicht. Unser Ziel an diesem Tag war jedoch eine besondere Stelle der Wüste, die sich wunderbar zum Sandboarden, sozusagen „Snowboarden auf Sand“, eignete. Hier machten einige von uns außerdem einen kleinen Ausflug mit einem Kamel! Auf einem Grill wurde für uns ein typisches ägyptisches Essen zubereitet, welches wir auch traditionsgemäß auf dem Boden sitzend eingenommen haben. Dieser besondere Ausflug führte uns am Nachmittag weiter zum sogenannten "Magic Lake" inmitten der Dünen. Allerdings hinderte ein aufziehender Sandsturm uns daran, lange zu bleiben.

Was wäre nur eine Reise nach Ägypten ohne einen Besuch bei den Pyramiden? Dieser stand bei uns am Samstag an. Wir sahen nicht nur die bekannten Pyramiden von Gizeh (die übrigens wirklich groß sind!), sondern besichtigten auch eine kleinere Pyramide von innen und konnten einen Blick auf die Sphinx werfen. Mit einer Felukken-Fahrt auf dem Nil inklusive Mittagessen und dem Besuch des traditionsreichen Khan-el-Khalili-Basars inmitten von Kairo endete dieser Ausflug, bevor wir am Sonntag zurück in Alexandria Zeit zur freien Verfügung in unseren Gastfamilien hatten. Am Montag fuhren wir in einem Rundfahrt-Bus die Küstenstraße entlang, bis zum Montazah-Park, und veranstalteten dort ein Picknick. Wir tauschten unsere zahlreichen Eindrücke aus: Neben außergewöhnlichen Begegnungen, einer Vielzahl an neuen Erkenntnissen und Erfahrungen stellten einige von uns auch fest, wie sehr uns die gewohnte Umgebung, insbesondere die Ruhe und Sauberkeit in Ostfriesland, fehlten. Abends trafen wir uns alle in einem Restaurant zum Abschiedsessen.

Am letzten Tag unserer Reise nahmen wir noch einmal am Unterricht teil. Nachmittags ruhten wir uns aus, als Vorbereitung auf die vor uns liegende lange Reise. Spätabends verabschiedeten wir uns schweren Herzens von den ägyptischen Schülerinnen; alle nahmen wir unzählige interessante Eindrücke, wertvolle Erfahrungen sowieviele schöne Erinnerungen mit zurück nach Deutschland.“