Der Besuch der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe ist die Voraussetzung für den Besuch der Qualifikationsphase. Die Einführungsphase umfasst ein Schuljahr. Am Ende der Einführungsphase erfolgt auf Grundlage der erbrachten Leistungen die Versetzung in die Qualifikationsphase.

Die Berechtigung zum Besuch der Einführungsphase wird mit der erfolgreichen Versetzung am Ende des zehnten Schuljahres bzw. mit Erlangen eines "Erweiterten Sekundarabschlusses I" erworben. Am allgemeinbildenden Gymnasium gilt dabei eine Altersgrenze von 21 Jahren. Bei Rückfragen (z.B. Schulwechsel, Wechsel von der Realschule, ...) sprechen Sie uns gerne an.

Der folgende Text vereinfacht einige Aspekte stark und soll lediglich der groben Orientierung dienen. Eine günstige Schwerpunkt- und Fächerwahl kann nur mit ausreichend Detailwissen vorgenommen werden. Am Johannes-Althusius-Gymnasium werden die zehnten und elften Klassen dazu von den Klassenleitungen vorbereitet.

 

Keine Klassen mehr, der Stundenplan wird selber gestaltet

Mit dem Eintritt in die letzten beiden Schuljahre am Gymnasium werden die Klassenverbände aufgelöst, jeder Schüler erhält einen individuellen Stundenplan. Welche Fächer in dem Stundenplan vorkommen, kann jeder Schüler durch die Wahl von Schwerpunkten und deren Ausgestaltung in gewissen Grenzen selber bestimmen. Alles Notwendige dazu regelt die VO-GO (Verordnung über die gymnasiale Oberstufe) in Form der Belegungsverpflichtungen. Diese Wahlen finden in der Zeit vor den Osterferien im elften Jahrgang statt.

 

Sitzenbleiben abgeschafft, aber nicht bedingungslos

Die Oberstufe gliedert sich in zwei (Jahrgang 11 =Einführungsphase) plus vier (Jahrgang 12, 13 = Qualifikationphase) Schulhalbjahre. Anders als im Sekundarbereich I erfolgen am Schuljahresende der Qualifikationsphase keine Versetzungen, d.h. auch mit drei Fünfen kann das nächste Halbjahr besucht werden. Die Zensuren werden ab Jahrgang 11 im Punktesystem vergeben, 15 Punkte stellten die beste Benotung dar, 00 die schlechteste. Ein Kurs, der mit 04 Punkten (entspricht "4-") oder weniger bewertet wird, nennt sich Unterkurs. Von diesen darf man in den gesamten zwei Jahren nicht zu viele erhalten.


Die maximale Verweildauer in der Oberstufe beträgt vier Jahre, man darf in der Oberstufe also einmal zwei Halbjahre zurückgehen. Dies kann beispielsweise zur kompletten Neuwahl genutzt werden. Fällt man durch die Abiturprüfung, welche nach dem vierten Halbjahr stattfindet, darf man zusätzlich die letzten beiden Halbjahre wiederholen um einen zweiten Anlauf zu starten.

 

67% der Abiturnote werden durch die Leistungen in den vier Halbjahren festgelegt

Die vier Halbjahre werden genutzt, um in 32 bis 36 Kursen möglichst gute Noten zu erhalten. Ein Oberstufenschüler muss durch die Belegungsverplichtungen so viele Kurse belegen, dass er nach vier Halbjahren deutlich mehr als 36 Noten zur Verfügung hat. Dennoch können nicht einfach die besten 36 Noten genommen werden. Alles Notwendige hierzu regelt die AVO-GOBAK (Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Beruflichen Gymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg ) in Form der Einbringungsverpflichtungen.

 

33% ist der Anteil der fünf Abiturprüfungen an der erreichten Gesamtqualifikation

Am Ende der letzten zwei Schuljahre steht schließlich die Abiturprüfung, welche hauptsächlich in den Monaten April und Mai stattfindet. In drei Fächern (erstes bis drittes Prüfungsfach, P1 - P3) werden sechsstündige Abiturklausuren geschrieben, in einem weiteren Fach (viertes Prüfungsfach, P4) eine vierstündige Abiturklausur und in einem fünften Fach eine mündliche Prüfung oder eine Präsentationsprüfung von etwa 25 Minuten absolviert. Welche Fächer Prüfungsfach sind, kann in gewissen Grenzen selber entschieden werden. Die Festlegung der Prüfungsfächer erfolgt zusammen mit den Wahlen im elften Jahrgang.

Am Ende werden alle erzielten Ergebnisse mit verschiedener Gewichtung (manche zählen doppelt, andere sogar vierfach) addiert. Die so erreichte Punktsumme ("Gesamtqualifikation" genannt) legt dann die Abiturnote fest.

 

Keine Regel ohne Ausnahme

So einfach die Bedingungen für den Weg zum Abitur erscheinen mögen, ohne weitere Einarbeitung drohen etliche Fallstricke. Eine Reihe von Sonderregelungen und Zusatzbedingungen sind zu beachten. Letzlich ist eine Auseinandersetzung mit den Regelungen im eigenen Interesse: Nur wer über seine Prüfungsbedingungen informiert ist, kann die für sich richtigen Entscheidungen treffen. Das Johannes-Althusius-Gymnasium unterstützt seine Schülerinnen und Schüler dabei aktiv.

Die Unterrichtsfächer werden jeweils mit zwei Buchstaben bezeichnet. In der folgenden Tabelle sind die Fächerkürzel aufgelistet. Die Unterrichtsfächer werden in den Aufgabenfeldern gruppiert. Das Aufgabenfeld A umfasst die sprachlichen, literarischen und künstlerischen Fächer. Im Aufgabenfeld B finden sich die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Die mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächer sind im Aufgabenfeld C zusammengefasst. Übrige Fächer bleiben ohne Aufgabenfeldzuordnung.

 

Aufgabenfeld A

Aufgabenfeld B

Aufgabenfeld C

Deutsch

De

Politik-Wirtschaft

Po

Mathematik

Ma

Englisch

En

Geschichte

Ge

Physik

Ph

Französisch (fortgeführt)

Fr

Geschichte (englisch)

Gb

Chemie

Ch

Französisch (neu begonnen)

Fx

Erdkunde

Ek

Biologie

Bi

Latein (fortgeführt)

La

Erdkunde (englisch)

Eb

Informatik

If

Latein (neu begonnen)

Lx

Pädagogik

Pa

 

 

Spanisch (neu begonnen)

Sx

Philosophie

Pl

 

 

Niederländisch (fortgeführt)

Nl

 

 

ohne Aufgabenfeld

Niederländisch (neu begonnen)

Nx

 

 

Seminarfach

Sf

Kunst

Ku

Religion (evangelisch)

Re

 

 

Musik

Mu

Religion (katholisch)

Rk

Sport

Sp

Musik (BigBand)

Mb

Werte und Normen

Wn

Sport (Theorie)

St

Darstellendes Spiel

Ds

 

 

 

 

Darstellendes Spiel (englisch)

Db

 

 

Besondere Lernleistung

Bl

Das Johannes-Althusius-Gymnasium bietet ein breites Angebot an wählbaren Fächern an. Wesentlich für das Angebot sind die Jahrgangsgrößen und die Kooperation mit benachbarten Oberstufen.

 

Nicht alle möglichen Fächer gibt es in jedem Jahrgang.

Ob ein Unterrichtsfach als Kurs im Kursverzeichnis eines Jahrgangs tatsächlich angeboten werden kann, hängt bei einigen Fächern von der Anzahl der interessierten Schülerinnen und Schüler ab. Zur Erfassung der Schülerwünsche führt das JAG in der Regel im Zeitraum vor den Osterferien die Wahlen zur Qualifikationsphase durch. Grundsätzlich wählen die Schüler nach ihren individuellen Wünschen. Sollte ein gewünschter Kurs nicht zustande kommen, erhalten betroffene Schüler die Möglichkeit zur Umwahl. Bei einigen Fächern kann aus den Erfahrungen der Vorjahre prognostiziert werden, dass eine Einrichtung fraglich oder sogar eher unwahrscheinlich ist. Diese Prognose soll nicht von der Wahl eines solchen Faches abhalten, wohl aber bei der Vorplanung einer Alternative im Falle einer Umwahl helfen.

 

Ein Fach kann es in mehreren verschiedenen Kursarten geben.

In der Qualifikationsphase werden die Fächer auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus unterrichtet. Das erhöhte Anforderungsniveau ("LK", "Leistungskurs") wird mit fünf Stunden pro Woche unterrichtet. In den LK schreibt jeder Schüler drei "große" schriftliche Abiturprüfungen. Die als LK gewählten Fächer sind somit automatisch auch Prüfungsfächer. Im grundlegenden Anforderungsniveau gibt es dreistündige ("G3-Kurs", "GK", "Grundkurs") und zweistündige Kurse (Sport, Seminarfach). Die meisten Fächer können auch als Prüfungsfach gewählt werden. Sie werden dann als GK belegt und im Abitur wird hier eine weitere schriftliche ("P4") oder die mündliche Prüfung ("P5") abgelegt.

 

Bei diesen Fächern ist das Zustandekommen von Kursen sehr sicher

 erhöhtes Niveaugrundlegendes Niveaugrundlegendes Niveau
 

Prüfungsfächer

als Prüfungsfach

kein Prüfungsfach

Aufgabenfeld A

De, En, Sn, Ku

De, En, Sn, Sx, Nx

De, En, Ku, Mu, Ds, Sn, Nx, Sx

Aufgabenfeld B

Ge, Po, Ek

Ge, Po, Re

Ge, Po, Re, Wn

Aufgabenfeld C

Ma, Ph, Ch, Bi

Ma, Ph, Ch, Bi

Ma, Ph, Ch, Bi

 

Sp (Theorie+Praxis)

 

Sp, Sf

 

 Bei diesen Fächern ist das Zustandekommen wahrscheinlich

 erhöhtes Niveaugrundlegendes Niveaugrundlegendes Niveau
 

Prüfungsfächer

als Prüfungsfach

kein Prüfungsfach

Aufgabenfeld A

Fr

Fr, La

Fr, La

Aufgabenfeld B

 

Ek

Ek, Pa

Aufgabenfeld C

 

 If

If

 

 

Sp (Theorie+Praxis)

 

 

Bei diesen Fächern ist das Zustandekommen unsicher

 erhöhtes Niveaugrundlegendes Niveaugrundlegendes Niveau
 

Prüfungsfächer

als Prüfungsfach

kein Prüfungsfach

Aufgabenfeld A

La, Mu

 

 

Aufgabenfeld B

Re

Ge (bilingual), Pa, Rk

Ge (bilingual), Pl, Rk

Aufgabenfeld C

 

 

 

 

 

Sp (Theorie+Praxis)

 

Mit dem Max-Windmüller-Gymnasium (vormals Gymnasium am Treckfahrtstief), den Beruflichen Gymnasien in Emden (Berufliche Gymnasien an der BBS 1, Berufliche Gymnasien an der BBS 2) und der IGS pflegen wir seit langen Jahren eine enge und intensive Zusammenarbeit im Bereich der Oberstufe (Einführungs- und Qualifikationsphase sowie der Abiturprüfung). Unsere Schülerinnen und Schüler können auch einige Kurse an einer anderen Schule besuchen. Dadurch bieten wir unseren Schülern und Schülerinnen ein breiteres Fächer- und Kursangebot an, als wir es alleine könnten. Die Stundenpläne der Schulen sind so aufeinander abgestimmt, dass es möglich ist, an einem Tag Kurse an verschiedenen Schulen zu besuchen. Die Termine der Klausuren und der Abiturprüfung werden in jedem Schuljahr abgesprochen.

Auch wenn ein Fach an der eigenen Schule unterrichtet wird, aber so ungünstig im Stundenplan liegt, dass eine Schülerin oder ein Schüler unserer Schule es nicht belegen kann, darf ein Kurs an einer anderen Schule besucht werden. Dadurch können die Schüler am Unterricht in den gewählten Fächern auch tatsächlich teilnehmen.

Fächer, die an einer anderen Schule besucht werden, können auch als Prüfungsfächer für die Abiturprüfung gewählt werden. Die Prüfung in diesem Fach wird dann zusammen mit den anderen Schülern des Kurses dort abgelegt, wo der Kurs stattfindet.

Jahrgang 11

In der Einführungsphase (Jahrgang 11) ist der Unterricht überwiegend im Klassenverband organisiert. Die Klassen haben individuelle Stundenpläne. Einige Fächer (z.B. Kunst, Musik, Religion) werden im Kurssystem unterrichtet. Für diese Kurse sind im Stundenplan bestimmte Zeitfenster ("Leisten") vorgesehen.

 

Jahrgang 11 und 12

Der Unterricht der Qualifikationsphase (Jahrgänge 12 und 13) ist komplett im Kurssystem organisiert. Jeder Schüler erhält einen individuellen Stundenplan. Der ganze Stundenplan besteht daher aus Leisten. Welches Fach tatsächlich auf einer Leiste liegt, ist somit für jeden Schüler verschieden. Am Oberstufenbrett ist der Leistenbelegungsplan ausgehängt, welchem jeder Schüler die Ermittlung seines individuellen Stundenplans gestattet.

 

Vorgaben durch Kooperation

Wegen der Kooperation mit den anderen Oberstufen und organisatorischen Vorgaben sind für bestimmte Leisten grundsätzliche Fächergruppen vorgesehen. Je nach vorliegenden Anwahlzahlen weichen die tatsächlichen Fächerangebote von den Vorgaben ab oder ergänzen diese. Das Kursverzeichnis liefert eine Übersicht der eingerichteten Fächer.

 

Verschiedene Kursarten

Die Stundenplanleisten gliedern sich in drei verschiedene Typen: Die Leisten L1, L2 und L3 sind für die Kurse auf erhöhtem Niveau ("LK", "Leistungskurs"), welche in der Regel fünfstündig unterrichtet werden, vorgesehen. Kurse, welche auf grundlegendem Niveau vierstündig unterrichtet werden ("G3-Kurs", "Grundkurs"), sind auf den Leisten G1 bis G7 angeordnet. Übrige zweistündige Kurse (Sport, Seminarfach) liegen auf den N-Leisten.