Aus dem Pressebericht der HS Emden/Leer
Emden – Mit einem innovativen Projekt zur optimalen Belüftung von Klassenräumen in der Coronazeit ist jetzt ein studentisches Team unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Illing am Emder Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG) gestartet. Dabei soll mit Hilfe eines so genannten Wärmetauschers frische Luft in den Klassenraum gebracht werden. Das Besondere daran: Die Wärme der Abluft wird direkt auf die Frischluft übertragen, womit eine Menge Heizenergie gespart werden kann. Die Betriebsdaten Daten werden in Echtzeit über das Internet bereitgestellt.
Illing ist Studiendekan in der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik der Hochschule und hat bereits viele Projekte, insbesondere im Bereich der Membrantechnologie, auf den Weg gebracht. Bei dem aktuellen Vorhaben sind die Studentinnen Katharina Heidkamp und Martina Jürgens aus den Studiengängen Chemietechnik/Umwelttechnik involviert, die in dieser Woche gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Michael Becker die Vorbereitung und Installation des mobilen Lüftungsgeräts in einem der Klassenräume des JAG übernommen haben. „Die Messdaten können von überall abgerufen werden“, erklärt Jürgens, „und auch von zu Hause aus können Einstellungen vorgenommen werden.“
Die Studierenden werden sich in den kommenden Wochen mit den gewonnenen Daten und mit der Optimierung des Geräts befassen. So ist im Wärmetauscher unter anderem ein Sensor eingebaut, der bei einer zu hohen CO2-Konzentration im Raum anschlagen und in der Weiterentwicklung auch eine automatische Belüftung ermöglichen soll. Bis es soweit ist, müssen jedoch noch viele Parameter untersucht und in Relation gesetzt werden. „Schließlich kommt es bezüglich der CO2-Konzentration beispielsweise darauf an, wie groß der Raum ist oder wie viele Menschen darin sitzen“, so Illing. Auch das Einbinden eines Bewegungsmelders sei eine Idee, da bei aktiverem Unterricht bekanntlich mehr CO2-Ausstoß stattfinde als beim ruhigen Sitzen.
Der Schulfachliche Koordinator Albert Alberts-Tammena sieht in dem Projekt eine große Bereicherung für das JAG: „Wir sind zertifizierte Umweltschule und haben das Ziel, klimaneutral zu werden“, erklärt er. Zudem habe man sich über den Wärmeverlust aus den Klassenräumen bereits lange geärgert - diesem Zustand könne nun mit dem Projekt der Hochschule aktiv entgegengewirkt werden. Auch nach der Coronazeit soll das Gerät für schulische Projekte genutzt werden. „Schüler können hier vor Ort Berechnungen durchführen oder beispielsweise auch eigene Wärmetauscher bauen“, so Illing.
