2024-25 Langzeitaufenthalt in Frankreich mit Erasmus+


Dora (Jg. 11) - 3 Monate in Toulouse (Frankreich)
Hallo!
Ich bin Dora und gehe in die 11. Klasse. Mit dem Programm ,,Brigitte Sauzay'' bin ich im Moment 3 Monate in Toulouse unterwegs. Das ist ein Austauschprogramm vom deutsch-französischen Jugendwerk, welches versucht, die deutsch-französische Freundschaft durch verschiedene Programme für junge Menschen aufrechtzuerhalten.
Jetzt erkläre ich euch kurz, wie ich mich dort beworben habe, warum ich mich eigentlich dazu entschieden habe und wie es dazu kommt, dass ich hier jetzt einen Blog darüber veröffentliche!
Für die Anmeldung musste ich einen kurzen Text schreiben, in dem ich mich vorstelle und ich musste einen etwas längeren Bewerbungsbogen ausfüllen. Das habe ich an den Programmleiter geschickt und gehofft, dass ich angenommen werde (normalerweise wird aber jeder angenommen). Angenommen bedeutet, dass mir eine Austauschpartnerin zugewiesen wurde, mir ihre Bewerbung geschickt wurde und ab da war ich auf mich alleine gestellt. Ich habe sie angeschrieben, wir haben ein bisschen hin und her geschrieben und nach ein paar Wochen kam sie auch schon.
Meine Austauschpartnerin heißt Juliette und blieb 3 Monate, von April bis Ende Juni 2024, bei mir.
Auf den Austausch bin ich durch meine Schwester gekommen, die mit ,,Brigitte Sauzay'' 3 Monate in Marseille war. Das hat mich sehr inspiriert und dann wollte ich auch unbedingt an diesem Austausch teilnehmen. Ich dachte mir einfach ,,Wowww, ich kann so viele neue Erfahrungen machen, eine ganz neue Stadt erkunden, neue Menschen kennenlernen und einfach so viele Sachen für mein Leben dazulernen. Außerdem wäre es voll interessant, sich das Schulsystem einer französischen Schule anzuschauen, Neues zu lernen und vielleicht gewisse Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Zu all dem kommt noch hinzu, dass ich meine Französischkenntnisse verbessern kann und am Ende vielleicht sogar ein bisschen Jugendsprache verstehen und sprechen kann! Fantastisch!''
Natürlich habe ich auch gezögert, weil es andererseits auch nicht so laufen kann, wie man es sich vorgestellt hat, aber ich bin das Risiko eingegangen und ich glaube, dass man sich in jedem Fall irgendwie weiterentwickeln wird.
Da wir eine Erasmus +-Schule sind, kann unsere Schule SchülerInnen bei Austauschen sowie bei Auslandspraktika finanziell unterstützen. Als ich von dieser Möglichkeit erfahren habe, wollte ich diese Förderung natürlich gerne in Anspruch nehmen. Dafür musste ich ein Dokument ausfüllen, in dem ich meine Ziele für diesen Austausch formulieren musste und die Wege beschreiben, wie ich diese Ziele erreiche. Außerdem habe ich auch noch eine Aufgabe bekommen, welche daraus besteht, euch etwa alle zwei Wochen, angelehnt an meine Ziele, in Form von Blogs hier auf dem Laufenden zu halten. Ich möchte mit euch einige neue Erfahrungen teilen und euch ein paar generelle Sachen aus meinem französischen Leben berichten.
In den folgenden Blogs werde ich euch etwas über Toulouse, das Schulsystem und über meine sprachliche Entwicklung erzählen.
À bientôt!:)
Jetzt bin ich schon einen Monat in Frankreich, also wird es Zeit für einen neuen Blog!
In meinem letzten Blog habe ich euch ja schon erklärt, warum ich hier in Toulouse bin, warum ich diesen Blog schreibe und wie ich eigentlich auf die Idee gekommen bin. Jetzt würde ich euch gerne etwas zu dem generellen Schulsystem in Frankreich und meinem persönlichen Schulalltag erzählen. Bis zur neunten Klasse werden alle französischen SchülerInnen gemeinsam im Collège unterrichtet, was etwa einer deutschen Gesamschule entspricht und danach kann man weiter auf das Lycée gehen, welches vergleichbar mit unserer Oberstufe ist. Ich gehe in die Première (11. Klasse) des Lycée International Victor Hugo. Abhängig vom Stundenplan hat man hier in der Regel von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr Unterricht, mit einer Stunde Mittagspause. Mittwochs haben alle SchülerInnen, überall in Frankreich, nur vormittags Unterricht, dementsprechend habe ich da um 12:10 Uhr Schulschluss.
Ich bin zwar in der gleichen Klasse wie Juliette, meine Austauschpartnerin, aber unsere Spezialisierungen sind unterschiedlich. Spezialisierungen kann man mit unseren Schwerpunkten ab der 12. Klasse vergleichen. Juliette hat Mathematik, Physik-Chemie und Biologie gewählt. Mir wurde ein Stundenplan gegeben, ohne dass ich irgendwas wählen durfte. Deshalb habe ich jetzt einen Literarisch- Gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt, mit Fächern wie Histoire-Géo, Géopolitique und Sciencepolitique (das ist alles zusammen ein Fach), Englisch, wo es hauptsächlich um Politik und Journalismus geht und meine dritte Spezialisierung ist Littérature-Philosophie. Aufgrund dessen habe ich kein Mathe und auch nur eine Stunde Physik-Chemie und Biologie in der Woche. Ich würde sagen, dass das ein großer Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich ist, denn bei uns ist Mathe ein Pflichtfach.
Da Juliette das AbiBac macht, das heißt sie macht gleichzeitig das französische Baccalauréat und das deustche Abitur und wir in die selbe Klasse gehen, haben wir 6 Stunden Deutsch zusammen in der Woche, jedoch habe ich dienstags in der dritten Stunde anstatt Deutsch Französisch als Fremdsprache. Zudem haben wir wegen des AbiBacs Geschichte auf Deutsch.
Ich finde, dass der Unterrichtsstil einen relativ großen Unterschied ausmacht. In Deutschland dürfen wir eigentlich die meiste Zeit des Unterrichts Aufgaben bearbeiten, wir vergleichen sie und sprechen gemeinsam über Probleme und versuchen selbstständig Lösungen zu finden. Es ist quasi ein ,,learning by doing''. Hier läuft es oft anders ab und vielleicht auch etwas akademischer, fast wie in einer Vorlesung an einer Universität. Die LehrerInnen reden die meiste Zeit des Unterrichts und die SchülerInnen schreiben mit. In den wenigsten Fächern werden Informationen an die Tafel geschrieben, es gibt wenig Diskussionen und es herrschen fast keine Arbeitsphasen, denn Aufgaben müssen SchülerInnen zu Hause erledigen.
Auffallend ist auch der Unterschied der Anzahl von SchülerInnen in einer Klasse. In meiner Klasse hier in Toulouse sind wir 38 Leute, während in meiner Klasse in Emden 21 Leute sind. Die Räume sind im Verhältnis viel kleiner und alles ist total einengend, weil jeder so nah aneinander sitzt.
Bestimmt könnt ihr euch vorstellen, dass so ein französischer Schulalltag ziemlich anstrengend sein kann. Für mich war es zu Beginn nämlich super ungewöhnlich, den ganzen Tag in der Schule zu sitzen. Mit der Zeit gewöhnt man sich natürlich daran, aber trotzdem ist es oft sehr ermüdend und die Konzentration schwindet ab 16:00 Uhr.
Ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr mit meinen ganzen Details gelangweilt habe und dass ihr euch jetzt etwas unter meinem coolen Schulleben auf einem Lycée vorstellen könnt. Wenn nicht, schreibt mir gerne und ich beantworte alle eure Fragen. Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Schulsstart, ich habe ab Montag erstmal Ferien!:)




Hey Leute!
In meinem dritten Blog wird es um das alltägliche Leben in meiner Gastfamilie und um gemeinsame Aktivitäten gehen.
Unter der Woche verbringe ich mit meiner Gastfamilie nicht besonders viel Zeit gemeinsam zu Hause, da wir meistens Schule bis 18.00 Uhr haben. Nachdem ich aus der Schule komme, bin ich oft sehr erschöpft und brauche erstmal ein paar Minuten für mich zum Energiesammeln. Abends verbringe ich meine Zeit oft alleine, da Juliette immer sehr viele Hausaufgaben zu tun hat und immer viele Klausuren hat. Dann werde ich kreativ, ich lese oder ich mache Musik. Ich bin hier super gut ausgestattet, denn in meinem Zimmer steht ein Klavier und da Juliette früher Gitarre gespielt hat, kann ich auch Gitarre spielen und es gibt auch ein Saxophon, welches die kleinere Schwester früher gespielt hat. Zudem habe ich meine Trompete mitgenommen. Manchmal unternehme ich auch Sachen mit den Eltern, wie zum Beispiel die Einkäufe erledigen oder spazieren gehen. Abgesehen davon, dass abends jeder seine Zeit alleine verbringt, essen wir jeden Abend gemeinsam mit der ganzen Familie. Das Abendessen in der Familie läuft eher unspektakulär ab, während das Essen mit Freunden, Verwandten, Nachbarn seehhrrr lange dauert und es sehr viele Gänge gibt. Angefangen wird mit dem sogenannten Apéro (heißt eigentlich Apéritif), welcher typisch für Frankreich ist. Dort stößt man (meistens) mit einem Glas Wein, Sekt, Bier oder worauf man halt gerade Lust hat, an und dazu gibt es Fingerfood, wie Chips, Gemüse, Oliven, kleine Baguettescheiben, Nüsse usw. Aus meinen Erfahrungen spielt der Apéro eine unheimlich große Rolle. Es bringt Menschen zusammen, veranlasst Unterhaltungen und ist einfach eine schöne Möglichkeit, Gäste zu empfangen, denn ein Apéro kann auch als eigene Mahlzeit oder als Überbrückung anderer Mahlzeiten dienen. Danach wird ganz normal die Hauptspeise gegessen und dann kommen wir zur nächsten Besonderheit, nämlich dem Käse. Es werden viele unterschiedliche Käsesorten aufgetischt, die dann mit Baguette gegessen werden. Ich persönlich bin ab dem Moment raus, denn 1. bis zu diesem Punkt habe ich schon zu viel gegessen und 2. ich bin wirklich kein Fan von Käse (hab immer wieder probiert). Anschließend kommt noch der Nachtisch, wenn nichts vorbereitet wurde, gibt es Joghurt und einen Espresso. So ein Essen kann manchmal 2-4 Stunden dauern. Am Wochenende versucht meine Gastfamilie immer, wenigstens an einem Tag eine Aktivität mit mir zu machen, denn zumindest Juliette muss sich immer einen Tag zum Lernen freihalten. Da wir ja nicht so weit entfernt von den Pyrenäen wohnen-man braucht mit dem Auto 1-2 Stunden- waren wir auch schon drei Mal wandern und ich habe habe es geliebt. Die Landschaft ist so traumhaft schön und frische Luft tut ja auch immer gut. Außerdem haben wir schon ein paar Städte besichtigt, wie Albi, Foix und in den Ferien waren wir in Sète, in Montpellier, in Pau und in Lourdes.
Um noch mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, spielen wir ab und zu auch Gesellschaftsspiele. Zudem wurde mir ein französisches Kartenspiel namens Belote beigebracht, welches wir, als wir eine Woche in Sète waren, fast jeden Abend gespielt haben. Am Anfang ist das Spiel sehr schwer zu verstehen, aber durch das Spielen gewöhnt man sich dran.
Manchmal unternehmen Juliette und ich auch etwas mit ihren Freunden oder ich gehe alleine mit Freunden in die Stadt, aber zu diesem Thema möchte ich jetzt gar nicht so ins Detail gehen, denn in meinem nächsten Blog wird es um Toulouse und was diese wunderschöne Stadt eigentlich zu bieten hat, gehen. Salut et à bientôt!
Salut!!
Wie versprochen erzähle ich euch heute ein paar Sachen über Toulouse - La ville rose -, ich will euch meine ersten Eindrücke schildern, was ich da so unterehme und wie ich dort hinkomme, denn ich glaube, ich habe noch gar nicht erwähnt, dass ich gar nicht wirklich in Toulouse wohne sondern in einem Vorort namens Tournefeuille, eine kleine Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern.
Mit einem kleinen Rathaus, einer Halle für kulturelle Veranstaltungen, einem Park und einem Kino scheint die Stadt eigentlich attraktiv, jedoch halten sich dort junge Leute überhaupt nicht auf. Das kann ich verstehen, denn außer einem Käse -und Wurstladen, einem Bücherladen und Apotheken gibt es keine weiteren Geschäfte. Deswegen halten sich alle Leute in Toulouse auf. Um von Tournefeuille anch Toulouse zu kommen, fahre ich erst mit dem Bus, dann muss ich umsteigen und noch ein paar Stationen mit der Metro fahren. Nach etwa 45 Minuten bin ich dann angekommen.
Als ich das erste Mal in Toulouse war, dachte ich einfach nur, was das eigentlich für ein süßes Städtchen ist. Unter einer Großstadt stelle ich mir immer so etwas gigantisches vor, aber wenn man so zwischen diesen hübschen Häusern in der Innenstadt spazieren geht, kann man sich gar nicht vorstellen, dass man sich gerade in einer Großstadt von 800.000 Tausend Einwohnern befindet.
Die Stadt wurde aus rotem Ziegelstein gebaut und wird deswegen ,,La ville rose'' - Die rosarote Stadt - genannt. Das macht Toulouse einzigartig und sehr attraktiv, auch wenn ich finde, dass die Stadt eher ,,La ville orange'' genannt werden sollte, weil es insgesamt ziemlich orange aussieht. Naja, egal!
Dadurch, dass Toulouse eine Studentenstadt ist, leben hier überwiegend junge Menschen. Bei schönem Wetter, was jetzt immer noch der Fall ist, das heißt kein Regen, ist das ganze Ufer der Garonne voll mit Menschen. Am Wochenende zum Beispiel haben Juliette und ich uns Snacks gekauft, haben uns dann an der Garonne den Sonnenuntergang angeschaut und neben uns wurde Straßenmusik gemacht. Wie cool! Viele hängen auch in Parks ab und egal welcher Tag, die Innenstadt ist immer gut mit Leuten belebt.
Ich persönlich mag die Secondhandshops sehr gerne, das heißt, immer wenn ich in der Stadt bin, wird immer mindestens ein neuer ausfindig gemacht! Außerdem erkunde ich immer gerne neue Viertel von Toulouse und freue mich über alles, was ich noch nicht gesehen habe.
Zudem war ich hier schon in super coolen Museen. Ich habe zum Beispiel das Fotografiemuseum mit meinen Gasteltern besichtigt und ein Naturkundemuseum mit Juliette und ihren Freunden. Jeden ersten Sonntag im Monat sind alle Museen gratis und so konnte ich dieses Angebot schon zwei Mal super gut nutzen. Toulouse ist ja auch hauptsächlich bekannt für Airbus und so gibt es ein Flugzeugmuseum, namens ,,Aeroscopia'' und ein Museum für Raumfahrt, welches ,,Cité de l'espace'' genannt wird. Dort werden wir am Samstag noch hingehen.
Vielleicht kennt ihr diese riesigen Figuren, die von Menschen gebaut und bewegt werden und die man auch auf dem Foto sieht. Ursprünglich kommt ,,La Halle de la Machine'' aus Nantes, aber mittlerweile stehen die Riesen in Toulouse in einem Museum. Manchmal aber, wie vor etwa einem Monat, werden die Figuren auf die Straße gestellt und machen quasi einen Rundgang durch die Stadt. Minotaure, die Figur, die ihr auf dem Foto erkennen könnt, ist 14 Meter groß und zu dem letzten Spektakel wurden über eine Millionen Menschen erwartet! Das war ein sehr eindrucksvolles Erlebnis!
Ich hoffe, dass euch dieser kleine Bericht gefallen hat und dass ihr einen kleinen Einblick von Toulouse bekommen konntet. Ich kann euch diese Stadt nur empfehlen, es ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Liebe Grüße und bis in zwei Wochen, dann zu meinem letzten Blogbeitrag!
Von den Fotos könnt ihr noch ein paar Toulouse Impressionen entnehmen:)
Ein letztes Mal hallo aus Toulouse!
Zum Abschluss meiner Blogs werde ich über meine sprachliche Entwicklung sprechen und anschließend kurz über meine Austauscherfahrung.
Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, französisch zu sprechen und es war generell schwer, die Sprache zu verstehen. Gespräche in Alltagssituationen waren für mich in der ersten Woche sehr schwer zu entziffern, ich habe einzelne Sätze verstanden, aber nicht den Kontext. Die ersten drei Wochen bestanden überwiegend aus zuhören, denn nach den ersten Tagen konnte ich schon mehr verstehen, ich habe verstanden, wie die Franzosen artikulieren und ich habe Alltagsexpressionen kennengelernt. Die nächsten paar Wochen waren wie eine Befreiung oder Erleichterung, denn das Sprechen wurde etwas flüssiger und das Verstehen um einiges leichter.
Nach den Herbstferien habe ich dann meine größten Fortschritte gemacht, denn ich war zwei Wochen nur von Franzosen umgeben und in der zweiten Woche hatte ich nur wenig Internet, das heißt ich konnte fast nicht mit meiner Familie und meinen Freunden sprechen. Außerdem habe ich während der Ferien mein erstes richtiges Buch auf Französisch gelesen, nämlich Harry Potter! Natürlich habe ich nicht exakt jedes Wort verstanden, dennoch konnte ich den Großteil soweit verstehen und meistens erschließt man sich ja dann auch die restlichen Sätze.
An dem Tag nach den Ferien sind zwei von Juliettes Freunden überrascht auf mich zugekommen und haben mir gesagt, dass sich meine Aussprache total verbesert hat. Das hat mich mega gefreut, denn es sind immer so die kleinen Fortschritte, die einem auch so viel mehr Selbstbewusstsein beim Sprechen schenken. Vielleicht werdet ihr mir nicht glauben, wenn ich sage, dass ich manchmal auf Französisch denke und träume. Es klingt verrückt, ich sehe es aber wieder als kleine Fortschritte, die mir noch mehr Konversationen und Verstehen ermöglichen. Natürlich wurde dank dieser zwei Wochen mein Französisch noch besser und flüssiger.
Bis jetzt fällt es mir immer leichter, an Unterhaltungen teilzunehmen und die Gespräche zwischen Juliette und mir werden immer ausgeglichener, denn sonst war es ziemlich oft so, dass Juliette mehr geredet hat. Zudem verstehe ich jetzt viel mehr aus dem Unterricht, wo es in den Fächern wie Geo-Politik oder Philosphie eher kompliziert zugeht. Mit Filmen konnte ich das Verstehen auch immer sehr gut üben, am Ende brauchte ich sogar keine Untertitel mehr.
Jetzt werde ich euch ein paar Nachteile vorstellen, die meiner sprachlichen Entwicklung im Weg standen. Da ich in einer Abi-Bac Klasse bin, habe ich pro Woche sechs Stunden Deutschunterricht und dazu noch vier Stunden Geografie-Geschichte auf Deutsch. Außerdem habe ich Englisch als Spezialisierung, das heißt noch einmal vier Stunden, die nicht auf Französisch unterrichtet werden. Einerseits ist das ganz gut, denn in diesen Fächern beteilige ich mich auch hauptsächlich, jedoch glaube ich andererseits, dass mein Französisch sich ohne diese zehn Stunden auf Deutsch/Englisch noch besser entwickelt hätte.
Dadurch, dass es außer mir noch viele andere deutsche AustauschpartnerInnen gab, war die Versuchung sehr groß, mit denen zu sprechen und letzendlich sind wir alle sehr gute Freunde geworden, haben Toulouse-Trips unternommen und hingen fast jede Pause zusammen ab. Daür bin ich natürlich sehr dankbar, aber ich glaube, wenn ich die einzige Deutsche gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich offener gewesen, auf Franzosen zuzugehen.
Allgemein hat mir der Austausch super viel Spaß gemacht, in meiner Gastfamilie habe ich mich sehr wohlgefühlt und alle waren einfach total nett und herzlich zu mir. Ich kann's euch nur empfehlen, auch so etwas in der Art zu machen, denn man lernt einfach super viel und man hat einfach (meistens) eine total coole und schöne Erinnerung für das Leben. Ihr lernt neue Freunde kennen, ihr werdet selbstständiger, ihr verbessert euer Französisch, ihr lernt ein neues Umfeld von Natur und Mensch kennen, eine neue Kultur und noch viele weitere Sachen. Und: Ihr müsst die Sprache nicht perfekt beherrschen, um einen Austausch in ein anderes Land zu machen, denn ihr werdet euch so oder so verbessern, ihr müsst euch nur trauen und versuchen!
Ich hoffe, ihr habt durch meine Blogs vielleicht auch Lust auf so einen Austausch bekommen und falls ihr noch irgendwelche Fragen habt, könnt ihr mich auch direkt ansprechen, denn ab nächster Woche bin ich wieder am JAG!