Deutsch-französische Nordirland-Exkursion

Berichte aus dem Schulleben

Auch dieses Jahr nahmen wieder zwei Schüler und sechs Schülerinnen des Johannes-Althusius-Gymnasiums unter Begleitung von Burkhard Remppis und Annette Huppert an einer deutsch-französischen Exkursion auf den britischen Inseln Teil. Diesmal trafen sie ihre französischen Kollegen der Partnerschule Lycée Félix Le Dantec in Lannion/Bretagne vom 18.-22. März 2017 an der Küste von Antrim ganz im Norden von Nordirland.

Gemeinsam erkundeten sie die Basaltsäulenformationen des Giant’s Causeway, die nach irischer Legende vom Riesen Finn MacCool gebaut wurden, um zu seinem Rivalen in Schottland zu gelangen. Tatsächlich sind die Basaltsäulen des Giant’s Causeway erstarrte Lavaströme, die Zeugnis ablegen, wie vor 60 Mio. Jahren Nordamerika und Europa auseinanderbrachen und der Nordatlantik sich öffnete. Damit lässt sich an diesem Küstenabschnitt Plattentektonik hautnah erkunden. Seit 1986 gehört Giant’s Causeway zum UN-Weltnaturerbe.

Ein weiterer Exkursionsschwerpunkt lag auf dem Nordirlandkonflikt zwischen protestantisch-britischen Unionisten und katholisch-irischen Nationalisten, der durch die Brexit-Entscheidung wieder aufzubrechen droht. Bei einem Besuch der Stadt Derry/Londonderry, deren Doppelnamen bereits die politische Brisanz des Nordirlandkonflikts aufzeigt, wurden die Schülerinnen und Schüler zunächst im städtischen Tower Museum in die historischen Hintergründe des Konflikts eingeführt. Eindrücklich zeigte der Museumsführer auf, wie fehlendes Vertrauen in Gewalt und Bürgerkrieg mündete und gab seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die junge Generation in Nordirland den „Dynosauriern“ des Nordirlandkonflikts nicht mehr folgen wollen, sondern gemeinsam die Zukunft gestalten wollen. Anschließend erkundeten die Schülerinnen und Schüler in binationalen Gruppen die weiterhin deutlich sichtbaren Spuren des Konflikts in der Stadt.

Zum Abschluss der Exkursion verbrachte die deutsche Gruppe noch zwei Tage in Dublin. Auch hier gab es einen stadtgeographischen Themenschwerpunkt durch die Kartierung der städtebaulichen Umnutzung in den ehemaligen Hafendocks der Stadt. Es verblieb aber auch ausreichend Zeit für eine eigenständige Erkundung von Dublins zentralem Geschäftsbereich.