Im November konnte eine Delegation des Johannes-Althusius-Gymnasiums mit acht Schülerinnen und Schülern der Jgst. 11 und zwei Lehrkräften zu einem Projekttreffen des Erasmus+-Projekts „Europeness – The Principles We Share“ zur französischen Partnerschule in Lannion in der Bretagne reisen. Nachdem die ersten beiden Projekttreffen pandemiebedingt nur online stattfinden konnten, war die Freude der JAG-Schülerinnen und -Schüler groß, ihre Partner aus Frankreich, Portugal, Tschechien und Island auf dem unter 2G-Bedingungen organisierten einwöchigen Treffen endlich persönlich kennenlernen zu können – auch wenn die Gesichter, wie zu Hause auch, hinter Masken versteckt werden mussten.
In dem Erasmus+-Projekt mit Arbeitssprache Englisch entwickeln die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus den fünf verschiedenen Länder gemeinsam Zukunftsvisionen für Europa. Thema des Projekttreffens in der Bretagne war dabei das europäische Prinzip der kulturellen Vielfalt.
Entsprechend stand zunächst der kulturelle Austausch im Mittelpunkt. Die Gäste lernten die in weiten Teilen der Bretagne bis heute gesprochene keltische Sprache des Bretonischen kennen, wurden von ihren Gastgebern in bretonische Instrumentalmusik und Volkstänze eingeführt und gemeinsam wurden um die Wette Crêpes gebacken. Im Gegenzug führten die Emder Schülerinnen und Schüler ihre Partner in die ostfriesische Teekultur ein. (Wie sagt man Kluntje und Sahne-Wulkje auf Englisch?)
Ein Tagesausflug führte bei sehr stürmischem Wetter an die Rosa-Granit-Küste nördlich von Lannion, wo die Meeresgischt die Gruppe immer wieder mit salzigem Sprühregen überzog und man sich im tosenden Wind an einem Gruppenfoto versuchte. Von dort ging es weiter zu einer Schneckenfarm, bei der die Gäste bei einer Freiluftvorführung den in Bioqualität produzierten Beitrag zur lokalen Küche in Form von kleinen kulinarischen Häppchen probieren konnten.
Im weiteren Verlauf des Projekttreffens erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler in internationaler Teamarbeit ein Manifest zur kulturellen Vielfalt für ihr Europa der Zukunft. Darin stellten sie zum einen Forderungen zur Unterstützung und zum Erhalt regionaler Kulturen und Identitäten. Zum anderen formulierten sie Forderungen zur Toleranz von kultureller Vielfalt in Europa einschließlich der nach Europa mitgebrachten Kulturen von Migranten und Flüchtlingen.
Der Europa-Koordinator am JAG, Burkhard Remppis, konstatiert als Fazit, dass es für die Fortführung des Erasmus+-Projekts extrem wichtig war, dass dieses Projekttreffen im November noch in Präsenz stattfinden konnte. Eine erneute Durchführung nur als Online-Veranstaltung wäre für die beteiligten Schülerinnen und Schüler sehr demotivierend gewesen. Alle hoffen nun, dass auch das nächste Projekttreffen zum Thema „Nachhaltigkeit in Europa“ im September 2022 in Island wieder in Präsenz stattfinden kann.