Dem Stickstoff in Emden auf der Spur
Aktuelle Hinweise Archiv Unesco
Dieses Mal war das JAG zwei Tage lang Gastgeber einer sechsköpfigen UNESCO-Schülergruppe und ihrer beiden Lehrer aus der Gesamtschule Schinkel. Mit unseren Osnabrücker Gästen begaben wir uns direkt nach ihrer Ankunft zum Emder Ökowerk, um hier eine Führung zum Thema „Deichbau und Siele“ zu erhalten. Somit waren wir auch direkt am Wasser und damit beim Kern unseres Projektes: Erste Wasser-Entnahmen aus Emsmündung und Kanal frischten unsere Kenntnisse zur Beprobung von Gewässern wieder auf, welche wir in Osnabrück Ende des letzten Schuljahres erworben hatten.
Die dort bereits gewonnenen Erkenntnisse präsentierte anschließend Herr Dr. Klasmeier von der Universität Osnabrück, der die Wasserproben rund um Osnabrück inzwischen mit wissenschaftlichen Methoden im Labor hinsichtlich der Nitratbelastung ausgewertet hatte. Er stellte dabei noch einmal klar, wie wichtig ein verlässliches, kostengünstiges und flächendeckendes Monitoring der Gewässerqualität ist. Denn zu viel Stickstoff im Wasser und an Land bringt das ökologische Gleichgewicht durcheinander, ruft z. B. verstärktes Algenwachstum hervor. Gelangt eine zu hohe Konzentration von Nitrat und Ammonium in unser Grundwasser, kann besonders das sich im Körper gebildete Nitrit gesundheitsschädigend wirken. Um wissenschaftlich verlässliche Daten zu sammeln, wurden wir noch einmal in den Gebrauch eines speziellen Sensorik-Instruments und andere Messtechniken eingeführt.
Am zweiten Tag ging es an die eigentliche Projektarbeit: das Entnehmen von Gewässerproben an verschiedenen Orten in und um Emden, wobei gleich mehrere Werte bezüglich Nitrit- und Nitratgehalt, pH-Wert und Temperatur protokolliert wurden. Auch diese Gewässerproben werden zum genauen Abgleich der angewandten Messtechnik derzeit noch in den Osnabrücker Uni-Laboren ausgewertet. Am Schluss waren sich alle Teilnehmer einig, dass dieses Projekt uns noch einmal mehr für die Umweltproblematik des Überdüngens und anderer schädlicher Einflüsse sensibilisiert hat, man darüber hinaus aber auch interessante Einblicke in wissenschaftliche Methoden erhalten hat und die Zusammenarbeit mit den Osnabrücker Schülern „richtig cool“ war. Eine Fortsetzung dieser Kooperation zu weiteren Umweltthemen ist in Planung.