Bericht zum Vortrag von Dr. Claus Kleber im Rahmen der Emder Forschungstage

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Gebanntes Zuhören und fulminanter Applaus prägten am Donnerstagabend die Atmosphäre in der altehrwürdigen und vollbesetzten Johannes a Lasco Bibliothek.

Auf der diesjährigen Hauptveranstaltung der Emder Forschungstage war Dr. Claus Kleber zu Gast und widmete sich einem Thema, das zweifellos jeden angeht: "Menschenrechte und Wertevorstellungen." Das Publikumsinteresse war enorm, sodass auch das Livestreaming-Angebot unserer engagierten Streaming-AG gerne genutzt wurde.

Nach einer Begrüßung durch den Schulleiter Oliver Damm und einer Einführung durch Dr. Jan Löhdefink entrichtete auch Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff ein wertschätzendes Grußwort an den ehemaligen Anchorman des heute journals und vielfach preisgekrönten Dokumentarfilmer.

In seinem Vortrag verstand Claus Kleber es meisterhaft, das Publikum allein durch das gesprochene Wort zu fesseln und eindringlich die elementare Bedeutung der Menschenrechte hervorzuheben. Dabei verdeutlichte er auch z.B. die chinesische Sicht auf Menschenrechte, welche die über KI-Algorithmen gesteuerte Überwachung der Bevölkerung als Sicherheitsgewinn (z.B. als Schutz vor Kriminalität) über die individuellen Freiheiten stelle – damit aber kaum Raum für Andersdenkende gewähre und mithin dem westlichen Verständnis von Menschenrechten und freiheitlichem gesellschaftlichen Diskus grundlegend widerspreche. Seine Ausführungen waren dabei durchgehend mit biographischen Erlebnissen und persönlichen Erinnerungen verbunden, sodass es Claus Kleber in ungemein anschaulicher Weise gelang, sowohl die faszinierenden Errungenschaften wie auch die gegenwärtigen und künftigen Gefährdungen bei der Entwicklung der Menschenrechte herauszustellen. In gewohnt eloquenter und weltmännischer Manier beantwortete er im Nachgang seines Vortrags bereitwillig die Fragen des Publikums.

Offensichtlich fühlte er sich in unserer "selbstbewussten" Stadt sehr willkommen, wenn er "die Vielfalt dessen [lobte], was die Stadt zwischen Kunsthalle und Johannes a Lasco Bibliothek zu bieten" habe.

Die Anregungen dieses gelungenen Abends mögen Ansporn sein, die Geltung der Menschenrechte nicht für selbstverständlich zu halten, sondern Sie nach Kräften zu befördern und künftigen Herausforderungen anzupassen.