Am JAG wurde von der Schülerschaft – angeregt durch die gemeinsame Arbeit an einem Nachhaltigkeitsprofil mit 29 ausgewählten Unesco-Projektschulen und bedingt durch die gesamtgesellschaftliche Diskussion rund um den fortschreitenden Klimawandel – ebenfalls die Gründung eines Klimaparlamentes und Klimarates initiiert, um konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduzierung zu erarbeiten.
Im vorletzten Sommer fand daraufhin ein vom Unesco-Projektschulnetzwerk finanzierter Energie-Rundgang statt, bei dem Energieeinsparpotenziale (z.B. der Turnhalle und alter Gebäudeteile) aufgespürt wurden. Um die Verringerung des Energieverbrauchs und um den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Schuldach voranzutreiben, arbeitete der Klimarat mit den beiden Klimaschutzmanagern (Jann Gerdes, Klimaschutzmanager der Stadt und Christoph Runden Klimaschutzmanager des GME der Stadt Emden) und den Stadtwerken, Philipp Schild, eng zusammen und sprach auch beim Oberbürgermeister Tim Kruithoff und der Stadtbaurätin Irina Krantz vor.
Oberbürgermeister
Tim Kruithoff: „Für das Erreichen der Ziele des Masterplans 100 % Klimaschutz treibt die Stadt Emden den Ausbau von Photovoltaik weiter voran. Wir sind sehr stolz auf die Bemühungen und den Einsatz unserer Gymnasien im Bereich Klimaschutz. Daher freut es mich ganz besonders, dass wir nun auch das Johannes-Althusius-Gymnasium mit einer PV-Anlage ausstatten konnten, um die Schule bei ihren Klimaschutzzielen unterstützen zu können.“
Mittlerweile wurde der Bau einer PV-Anlage mit ca. 99 kWp auf dem Schuldach des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) realisiert und dem Austausch von undichten Fenstern begonnen. Umgesetzt wurden die Arbeiten durch das Gebäudemanagement Emden und die Stadtwerke Emden.
Philipp Schild, Fachbereichsleiter Erzeugungsmanagement der SWE: „Die Stadtwerke sind seit Jahrzehnten in der Erzeugung von erneuerbarem Strom aktiv, durch Windenergie und auch Sonnenenergie. Dieses Projekt dient nicht nur dazu, grünen Strom in Emden für Emden zu erzeugen. Es ist auch eine Antwort auf ein verstärktes gesellschaftliches Engagement, hier durch die Schülerinnen und Schüler, für ein nachhaltigeres Handeln in unserer Stadt. Und es ist auch eine Blaupause für weitere Initiativen, die die Stadtwerke Emden sehr gerne unterstützen. Sei es mit Photovoltaik auf Dächern oder anderen Projekten. Initiativen wie diese sind wichtig, um die Stadt nachhaltig und klimaneutral aufzustellen und unserer Verpflichtung nachfolgenden Generationen gegenüber nachzukommen.“
Die Anlage auf dem Dach des JAGs erzeugt jährlich 97.000 kWh, dies entspricht dem Stromverbrauch von ca. 27 Emder Haushalten. Der erzeugte Strom soll zu über 62 % im JAG-Gebäude den Eigenbedarf decken, der restliche Strom wird ins Übertragungsnetz eingespeist. Das würde die Gebäude-Treibhausgas-Emissionen um über 35 Tonnen/Jahr reduzieren und so die Stadt Emden dabei unterstützen, ihre ambitionierten Klimaschutzziele bis 2050 zu erreichen und den Anforderungen des Masterplans 100% Klimaschutz gerecht zu werden. Durch die Netzeinspeisung des überschüssigen Stroms werden weitere 20 Tonnen/Jahr an Treibhausgas-Emissionen eingespart.
"Die PV-Anlage ist ein großer Schritt für unsere Schule zur Klimaneutralität und einer der vielen winzigen Schritte für eine bessere, nachhaltigere Welt.", Marina Jäckel, Klimaratsvorsitzende und Öffentlichkeitsbeauftragte.
"Mit der Installation einer PV-Anlage, tragen wir als Schule einen kleinen Teil zur nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft bei.", betont Pia Grüne, Mitglied des Klimarats.
Alle Schüler*innen können also durch ihr Engagement ihre Schule mitgestalten und verändern. So werden demokratische Rechte und Werte gestärkt und wichtige Erfahrungen der Selbstwirksamkeit gesammelt. Gleichzeitig werden die Abläufe und Entscheidungsprozesse schulischer Gremien deutlich und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das JAG ist z.B. seit zwei Jahren klimaneutral (Zertifizierung 2022 und 2023). Damit gehört das JAG zu dem erlesenen Kreis von sechs Schulen bundesweit, die das dieses Jahr von sich sagen können: https://klimaneutrale-schule.de/ergebnisse/!"
BNE-Beauftragter und als Koordinator am JAG, Albert Alberts-Tammena betont: "Die Verwirklichung dieses Projektes motiviert uns für unsere weitere Arbeit: Der Prozess der Initiierung, Planung und Umsetzung war eine wichtige Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler des Klimarates und des Klimaparlamentes unserer Schule. Mit der PV-Anlage auf dem JAG wird auf lokaler Ebene somit nicht nur ein wichtiger Beitrag für die Erreichung der Emder Klimaschutzziele, sondern auch der Niedersächsischen Klimaschutzziele geleistet. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass das JAG im Wirtschaftsministerium in Berlin als Energiesparmeister 2023 von Niedersachsen ausgezeichnet wurde: https://www.energiesparmeister.de/preistraeger/energiesparmeister-2023/.“
Unterstützt wurde die Schule vom Verein zur Förderung der kommunalen Präventionsarbeit in Emden. Struktur und Funktionsweise der Gremien sind an MAX und JAG ähnlich, allerdings werden die Sitzungen des JAG-Klimaparlaments als Livestream übertragen. Das JAG-Klimaparlament nahm im November 2021 seine Arbeit auf. Durch den Livestream konnte die gesamte Schulöffentlichkeit des JAG im Klimaparlament teilnehmen und mitwirken. Damit wurde eine Plattform geschaffen, auf der Klima- und Nachhaltigkeitsfragen in der gesamten Schülerschaft thematisiert, sowie Beschlüsse für die weitere Gremienarbeit der Schülervertretung gefasst werden.
Oliver Damm, Schulleiter des JAGs: „Ich bin hocherfreut, dass die Initiative unsere Schüler/innen zum Erfolg führt. Das JAG hat ambitionierte Lehrer/innen und Schüler/innen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Als anerkannte UNESCO-Projektschule beteiligen wir uns an internationalen Projekten, wie z.B. am Climate Action Project der UNESCO. Dies bereichert unser Schulleben ungemein und entwickelt Schülerkompetenzen für die Zukunft. Dieses lokale Photovoltaik-Projekt hat Einfluss auf unser Klima. Das geht uns alle an und es stärkt unser Standing im Kreis der anerkannten 300 UNESCO-Projektschulen in Deutschland bzw. der11.500 UNESCO Schulen weltweit. Darüber hinaus leistet die Photovoltaikanlage einen wichtigen Beitrag zu unserer Schulentwicklung, in der die Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den MINT-Fächern und die Bildung für Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen.“
Foto Stadt Emden:
Vordergrund: von links: Philipp Schild, Fachbereichsleiter Erzeugungsmanagement der Stadtwerke Emden, Oberbürgermeister Tim Kruithoff, Jann Gerdes, Klimaschutzmanager der Stadt Emden, Klimarat des JAG: Dilan Ali, Clara Mennenga, Louis Deitenbach, Kira Schmidt, Freia Visser, Betriebsleiterin GME, Christoph Runden Klimaschutzmanager des GME der Stadt Emden und Oliver Damm, Schulleiter des JAGs.
Hintergrund, am Banner, von links: Albert Alberts-Tammena, BNE-Beauftragter und als Koordinator am JAG, Lars Martens, Lehrer am JAG und zuständig für die Betreuung des Klimarates bzw. Klimaparlaments des JAG