KinderKulturKarawane zu Gast am JAG

Im Rahmen des Projektes  „KinderKulturKarawane“ kommt am Samstag, den 14.09., eine Gruppe junger Künstler aus Bolivien nach Emden. Gemeinsam bilden sie das Theaterensemble „Teatro Trono“ und führen für alle Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs am JAG das Stück „Bis zum letzten Tropfen“ im Neuen Theater auf. Weitere Aufführungen dieses Stückes finden in der kommenden Woche am GAT und in der Alten Post statt.
Der Besuch der bolivianischen Gäste wurde von einer AG aus Schülerinnen und Schülern des GAT und des Johannes-Althusius-Gymnasium in Kooperation mit der Familienbildungsstätte Emden vorbereitet. Zahlreiche gemeinsame Aktivitäten sind geplant, darunter ein Ausflug in die Krummhörn, eine Stadtbesichtigung, gemeinsames Kochen und ein bolivianischer Abend am 17.09. in der „alten Post“. Hier sind Gäste herzlich willkommen.

Zum Hintergrund der „KinderKulturKarawane“

Jedes Jahr werden verschiedene Jugendkulturgruppen aus den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas nach Europa eingeladen. Diese Gruppen stellen ihre künstlerischen Produktionen in Schulen, Jugend- und Kulturzentren, Theater, Festivals oder bei anderen Kulturereignissen vor, geben Workshops und erzählen so über sich und ihr Leben, ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft.
Zwei Aspekte haben alle diese Gruppen gemeinsam: Die Produktionen, die sie hier in Europa vorstellen, sind von hoher künstlerischer Qualität. Und die jungen Künstlerinnen und Künstler stammen alle aus sehr randständigen Verhältnissen (Straßenkinder, Kinderarbeiter, Kriegs- und AIDS-Waisen, Flüchtlinge, Leben mit Armut, Gewalt und Drogen) und haben in ihren Projekten über kulturelle Arbeit Würde und Selbstbewusstsein zurückgewonnen und neue Perspektiven entwickeln können.
So ergibt sich die Chance, dass Jugendliche hier in Europa Gleichaltrige aus anderen Kulturen als begabte KünstlerInnen kennenlernen, gleichzeitig aber auch als gleichberechtigte PartnerInnen wahrnehmen, mit denen es viele Gemeinsamkeiten zu entdecken gibt.

Zum Inhalt des Theaterstückes

BIS ZUM LETZTEN TROPFEN erzählt die universelle Geschichte von gesellschaftlichen Gruppen, die gegensätzlicher nicht sein könnten von den Lebensbedingungen her, von den Sorgen, den Rechten – und dennoch sind sie voneinander abhängig.
Hier kämpfen reiche Oligarchen und die einfachen Nachbarn gegeneinander. Es geht um ein Thema: WASSER. In diesen so verschieden Welten, die eine blind für die andere, bleibt am Ende für die Kinder nur eine Chance: diesem modernen Albtraum zu entfliehen. Vor allem die Kinder legen die Grausamkeit der wenigen Reichen und die Schwäche der vielen Armen offen. Wer hält die unsichtbaren Fäden in der Hand in dieser Welt, die von der Ökonomie bestimmt wird? Wer kann noch von einer besseren Zukunft träumen? Und kann die Jugend ihre Zukunft retten?
Das satirische Stück über unsere heutige Welt ist inspiriert vom „Krieg um das Wasser“, der 2002 in Cochabamba tatsächlich stattfand, und von einigen anderen aktuellen Geschehnissen. Dabei darf man nicht vergessen, dass gerade die fiktiven Geschichten die Realität oft schonungslos offenlegen.
Mit einer Performance mit Theater, Musik und Videos hat Teatro Trono mit Jugendlichen aus anderen Ländern die Frage auf die Bühne transportiert, wie wir unsere Lebensweise ändern müssen, um die Umwelt zu retten. Welche Rolle spielt jede/r Einzelne dabei? Sie erzählen eine Geschichte, auch wenn es Theater ist. Es ist eine Geschichte, die von dieser realen Welt handelt. Und das Publikum wird immer wieder mit einbezogen. Geprägt ist die Performance von der Spielfreude und künstlerischen Qualität, für die Teatro Trono seit Jahren steht.