Stipendiatenprogramm Praktikumsbericht MPI Bremen
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Ich (Paula Frede) habe meine letzten 2 Wochen vor den Herbstferien am Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen verbracht. Im Rahmen des Stipendiatenprogrammes des JAGs entschied mich dazu, ein Praktikum am MPI zu machen, weil ich Mikrobiologie spannend finde und ich herausfinden wolle, wie es ist, an einem Forschungsinstitut (als Forscherin) zu arbeiten.
Die ersten zwei Tage begleitete ich eine Auszubildende in der Bio-Geochemie, die zur Chemielaborantin ausgebildet wird. Da ihr Lehrjahr erst im August begann, waren wir wissenstechnisch etwa auf dem selben Stand. Die Versuchsreihe, die wir innerhalb von zwei Tagen durchführten, diente zu der Bestimmung einer Eichreihe, aus der ein bestimmter Faktor für Diaminreagenz abgelesen werden kann. Diaminreagenz ist ein Stoff, der (vereinfacht) den Fortschritt des Stickstoffabbaus veranschaulicht. Je dunkel blauer die Probe nach dem Zugeben des Stoffes ist, desto größer ist die Konzentration des Schwefelwasserstoffes. Mithilfe eines Messgerät (Spektralphotometer) wird ein Lichtstrahl durch die Probe geleuchtet und die Absorption gemessen. Wir haben nun also in neun Gefäßen, welche zunehmend an Schwefelsauerstoff enthielten, das Reagenz hinzugefügt und die Absorption gemessen. Der vorhandene Graph zeigte uns hiermit den Faktor an, der bei einer Absorption von 100% vorliegt. Diesen braucht man, damit die Forschenden bei Multiplikation dieses Faktors und der von ihnen gemessenen Absorption die Konzentration des H2S herausfinden können.
Tag drei und vier verbrachte ich in den Werkstätten. Hier wurden mir die Lander gezeigt, welche verschiedenste Messgeräte sind, die vom Boot an den Meeresboden gelassen werden können. Ich selber durfte mich anschließend am Löten versuchen und einen Lautsprecher zusammen bauen. Am nächsten Tag bauten wir einen Stromkreis, der eine LED und einen
Lichtsensor enthielt. Dieser enthält einen Widerstand, der bei Sonneneinstrahlung seine Wirkung verliert. Dadurch ist die LED der größere Widerstand, weshalb
diese ausgeht.
Die letzten vier Tage durfte ich im Habitat dabei sein, wo ich erneut einer Chemielaborantin auf die Finger schauen durfte. Ihre Aufgaben, sind vielfältig-von Bestellungen tätigen bis hin zum WissenschaftlerInnen unter die Arme greifen.
Am Freitag Stellten wir beispielsweise ein Kulturmedium her, welches eine phD-Studentin für das Wachsen von Kulturen benötigte.
Die restlichen drei Tage wanden wir die Card-fish Methode an. Hierbei werden Proben in der Tiefsee auf „Wasser“-filter aufgetragen. Zum Schluss können Bakterien mithilfe von Card-fish unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden, da sie im Laufe des Prozesses mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert werden. Das Auszählen der Bakterien liefert den WissenschaftlerInnen Auskunft über Leben in der Tiefsee.
Insgesamt hat mir am Praktikum vor allem der Umgang miteinander, der Austausch mit einigen Studierenden und die Arbeit im Labor gefallen. Bei Gruppenmeetings konnte ich auch Vorträge von phD-Studierenden zuhören, die ihre aktuellen Ergebnisse präsentierten. Innerhalb des Praktikums habe ich Arbeit von Chemielaborantinnen entdecken dürfen, deren Aufgabe es ist, Daten aus Proben der Forschenden zu erheben, diese allerdings nicht mehr mit auswerten können, was im folgenden Schritt eine wesentliche Aufgabe der WissenschaftlerInnen darstellt.