Ein himmlisches und dennoch teuflisches Stück hat sich der Kurs Darstellendes Spiel des JAG Emden für die diesjährige Spielzeit ausgesucht. Nach monatelangen Proben spielen die 15 Schülerinnen und 3 Schüler unter der Leitung von Stephan Borchers in komplett englischer Sprache das selbst verfasste Stück „Hellfire“ (Höllenfeuer), eine dramatische Komödie in zwei Akten. Im Verlaufe der Geschichte sieht der Zuschauer, wie Gott und Satan sich bei einem gepflegten ewigen Schachspiel um die Weiterexistenz der Erde und der Menschen streiten, während die personifizierte Sonne mit dem Planeten und seiner dauernd Dreck in die Atmosphäre pustenden Bevölkerung ohnehin nichts mehr anzufangen weiß. Sie plant die Vernichtung allen Lebens. Mitten in diese apokalyptische Grundstimmung kommen sechs junge Mädchen, die sich das Leben genommen haben und sich nun urplötzlich in einer himmlischen Casting-Show wieder finden, deren einzige Aufgabe es ist, neue Kandidaten für das Fegefeuer zu finden. Engel und Teufel sind die Jury und die jungen Damen die bemitleidenswerten Kandidaten. Wer wird in den Himmel dürfen? Wer muss in die Hölle? Und helfen Allgemeinwissen und physische Schönheit dabei besser weiter als Gesangstalent und moralische Skrupellosigkeit? Gott, ein würdiger Betrachter der Veranstaltung, wird am Ende eine Entscheidung treffen müssen mit der zumindest für ihn selbst relativ einfachen Frage: Sollen die Menschen noch eine Zukunft haben oder sollen sie existieren in genau derjenigen Welt, die sie sich selbst geschaffen haben und die doch nichts Weiteres ist als eben „Hellfire“?
Der Zweiakter vereint auf humorvolle und stellenweise absurde Art und Weise Anspielungen auf menschliche Lebensmüdigkeit, Umweltzerstörung und Religionskritik mit philosophischen Grundfragen und Stimmungen unserer modernen Zeit.
Das Stück wird aufgeführt am Donnerstag, 23. Januar im Neuen Theater Emden. Beginn ist um 19.30 Uhr. Erwachsene zahlen 4,00 Euro, Schüler und Stunden jeweils die Hälfte.
Im Pressearchiv findet sich auch der zugehörige Bericht der Ostfriesen-Zeitung vom 22. Januar 2014.