Mit dem heutigen 14. Türchen haben wir schon mehr als die Hälfte unseres ADVENTSKALENDERS geöffnet – höchste Zeit also, dass wir uns diesen Brauch einmal näher ansehen!
Die Entstehung des Adventskalenders steht in enger Verbindung mit den unterschiedlichen Traditionen, mit denen in der christlichen Kirche die Adventszeit begangen wurde: Während es in der katholischen Kirche üblich war, zur morgendlichen Messe in die Kirche zu gehen, fanden die adventlichen Andachten in der evangelischen Kirche Zuhause statt. Aus diesem Grund haben sich viele Adventsbräuche – darunter auch der Adventskalender entwickelt. Dazu zählt übrigens auch der Adventskranz.
Belegt ist der Brauch, die Tage bis zum Weihnachtsfest zu zählen, zuerst bei Johann Hinrich Wichern im Jahre 1838. Dieser war Leiter eines kirchlichen Kinderheimes in Hamburg (»Rauhes Haus zu Horn bei Hamburg«). Während der täglichen gemeinsamen Andachten in der Vorweihnachtszeit zündete er an jedem Tag eine weitere Kerze in einem großen Leuchter an.
Etwas später kamen dann die Adventskalender auf, wie wir sie heute kennen, und die das Zählen der Tage durch Abreißen oder Abstreichen ermöglichten. Wahrscheinlich wurden die ersten gedruckten Adventskalender 1908 dem Verleger Gerhard Lang aus Württemberg hergestellt. Dieser war ein Kalender zum Selberbasteln – 24 Kalenderbildchen mussten vorher ausgeschnitten und in die passenden Rechtecke eines Pappkartons geklebt werden. Adventskalender mit Türchen zum Öffnen erschienen um das Jahr 1920 herum. Der erste der heute so beliebten mit Schokolade gefüllte Adventskalender kam übrigens 1958 auf den Markt.
In der Regel haben Adventskalender 24 Türen, von denen vom 1. bis zum 24. Dezember jeweils eine geöffnet wird. Aber es gibt auch Kalender, die jeweils mit dem 1. Advent beginnen und Türchen bis zum 6. Januar besitzen. Im Laufe der Zeit haben sich die Motive der Adventskalender von den kirchlichen Zusammenhängen entfernt. Und auch der materielle Wert des Inhalts übersteigt in einigen Fällen bei weitem die Idee einer kleinen Überraschung, die die Wartezeit bis zum Heiligen Abend überbrücken soll. Dies gilt vor allem für Kalender, die man kaufen kann: Der klassische Schoko-Kalender wurde längst verdrängt – von Spielzeug, Gewürzen, Tee oder Kosmetik – es ist alles im Angebot.
Neben Kalendern in Papierform oder in Form von Bändern, an die 24 Geschenke gehängt werden, gibt es weitere Formen: In Skandinavien etwa ist es üblich, eine Adventskerze anzuzünden. Sie ist mit einer Skala mit 24 Strichen ausgestattet, die täglich ein Stück weiter heruntergebrannt wird. Auch beliebt ist der Brauch, ein Gebäude (z.B. das städtische Rathaus) und dessen erleuchtete Fenster als überdimensionalen Kalender zu nutzen.
Wir haben uns bei den Schülerinnen und Schülern im fünften Jahrgang und auch bei den Lehrkräften umgehört – hier seht ihr die Kalender von Katharina, Mauritz-Luca, Lilly, Jonah, Julius, Janno, Thjorven, Till, Frau Huppert und Frau Jürgens!