Wie und warum ist der Sklavenhandel entstanden, was bedeutet Sklaverei für die versklavten Menschen selbst und was hat Emden damit zu tun? - Diesen und weiteren interessanten Fragen widmete sich die 24. Wochenendakademie.
Herrn Johann Smid, der als Entwicklungshelfer in Afrika tätig war, informierte über die brandenburgisch-afrikanische Handelscompagnie, die von 1682 bis 1707 ihren Sitz in der Freien Stadt Emden hatte, da Brandenburg keinen richtigen eigenen Seehafen besaß, der "Große Kurfürst" Friedrich Wilhelm am einträglichen Übersee-Dreieckshandel teilhaben wollte. Hierfür erbauten die Brandenburger an der westfrikanischen Goldküste im heutigen Ghana als Stützpunkt die Festung Groot-Friedrichsburg. Gehandelt wurde hauptsächlich mit Branntwein und Glasperlen, die gegen Gold und Elfenbein getauscht wurde, es wurden aber auch 20.000 versklavte Menschen von dort in die Karibik verschifft, von denen aber nur etwa die Hälfte die Überfahrt überlebte.
Anne Kress von der Initiative "Bildung trifft Entwicklung", ebenfalls ehemalige Entwicklungshelferin, erarbeitet mit den Schülerinnen und Schülern, was es im täglichen Leben bedeutet, Sklave zu sein, beispielweise welche Tätigkeiten sie in der Karibik verrichten mussten und wie die Familien und Gesellschaft in den Kolonien funktionierten und welche Stellung die versklavten und in Sklaverei geborenen Menschen besaßen.
Die Museumspädagogin Ilse Frerichs und Dr. Wolfgang Jahn, der Leiter des Ostfriesischen Landesmuseums, veranschaulichten die Informationen anhand von Exponaten dieser Zeit im Landesmuseum und rundeten die 24. Wochenendakademie mit einer Führung zu den Originalschauplätzen in der Emder Innenstadt ab.
24. Wochenendakademie: Emden und der Sklavenhandel
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