„Nie wieder wäre wichtiger! Oder nicht?“

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Das JAG positioniert sich mit klaren Worten auf der Bühne gegen rechts

Am 3. März 2020 führte einer der Darstellenden Spiel Kurse des 12. Jahrgangs zum Ende der Kulturwoche das Theaterstück „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ von Bertolt Brecht auf. Unterstützt wurden sie dabei von 7 Schülerinnen aus Jahrgang 11. Brecht verfasste es im Zeitraum von 1935 bis 1943 im Exil und stellt darin Alltagssituationen im Dritten Reich dar. So wird der Zuschauer dank der schauspielerischen Leistung der Schüler von Szene zu Szene in verschiedene Zeiten und  an verschiedene Orte zur Zeit des Dritten Reiches geworfen und erhält wie im Blitzlicht die Eindrücke über die Sorgen und Nöte der Menschen, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten litten. Das Stück sorgte gleich für mehrere Gänsehaut-Momente. Die Zuschauer bekamen Einblicke in das Leben der Konzentrationslager, erleben den Arbeitsdienst, schauen in manche Kleinbürgerwohnung oder streifen Stadt und Land. Textsicher und eindrucksvoll präsentierten die  Schüler die 19 kurzen Szenen, so dass das Stück sehr intensiv und kurzweilig wirkte. Brecht berichtet nüchtern und mit klarem Blick aus der Zeit des Nationalsozialismus. In den ausge­wählten 15 Szenen erzeugt er eine bedrückende Atmosphäre, die aus der Vergangenheit noch erkennbar in die heutige Gegenwart strahlt. Daher wurden 4 Szenen ergänzt, die auf die heutigen Gefahren durch den Rechtsruck der Gesellschaft hinweisen mit der Kernfrage aus der Sprechoper zum Gedenken „Nie wieder wäre wichtiger! Oder nicht?“. Am Ende des Stückes kommt Brecht durch die Szene „Volksbefragung“ selber zu Wort. Auf die Frage, was auf einem Flugblatt zur Volksbefragung zur Angliederung Österreichs ans Nationalsozialistische, deutsche Reich stehen sollte, ist seine Haltung klar: „Am besten nur ein Wort. Nein.“.