Ernst-Ulrich von Weizsäcker verleiht Nachhaltigkeitszertifikate an JAG-Schüler:innen

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Im Rahmen der "Emder Vorträge" wurden den JAG-Schüler:innen Anica Lindenau, Wiebke Tiutjer, Jan Kohls und Vlerjon Bufaj für die Arbeit an ihrer Nachhaltigkeitsrallye, in der sie Nachhaltigkeitsthemen mit dem JAG-Schulgebäude und -gelände verknüpfen, und ihre Mitarbeit am Nachhaltigkeits-Kursangebot der Hochschule Emden/Leer in der A-Lasco-Bibliothek feierlich die Nachhaltigkeitszertifikate überreicht.
 

 

Nachhaltigkeitsforscher appelliert an die junge Generation

Ernst-Ulrich von Weizsäcker sprach bei den „Emder Vorträgen“

 

Emden – Mit einem aus tiefster Überzeugung entsprungenen Appell, das Thema Klimaschutz beherzter anzugehen als die vergangenen Generationen, hat der international bekannte Wissenschaftler Ernst-Ulrich von Weizsäcker in der Emder Johannes a Lasco Bibliothek (JAL) einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler aus Ostfriesland sowie viele weitere Interessierte verfolgten die diesjährige Veranstaltung der Reihe „Emder Vorträge“.

 

Bei der mittlerweile siebten Auflage der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Hochschule Emden/Leer, Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, Stadt Emden und JAL, die einst von Prof. Dr. Eric Mührel ins Leben gerufen wurde, beleuchtete von Weizsäcker die schadhaften Auswirkungen des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums auf den Klimawandel. Balance, so der renommierte Nachhaltigkeitsforscher, sei ein wichtiges Stichwort, um eine Wende einzuläuten. Kontinuierliches Wirtschaftswachstum führe unausweichlich zur Klimakrise, „aber alle wollen das.“

 

Ideen, Wachstum und Umweltverträglichkeit wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gebe es dabei nicht nur in der Forschung, sondern zum Teil auch schon in der Politik. Von Weizsäcker nannte in diesem Zusammenhang unter anderem den im Jahr 2019 von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der damaligen Klimakonferenz vorgebrachten Budgetansatz, der ein Anrecht auf eine begrenzte „Verschmutzungsrate“ pro Kopf in allen Ländern der Welt vorsieht. Zudem sah der Referent, der bereits an verschiedenen großen Universitäten und auch amerikanischen Umweltinstitutionen tätig war, die Wasserstofftechnologie als eine ideale Lösung für die Eindämmung der weltweiten Kfz-Emissionen. Oft seien es jedoch nur „wenige Pioniere“, die die Fakten und Lösungsansätze auf den Tisch brächten.

 

Der Abend stand auch weiterhin ganz im Zeichen der heranwachsenden Generation. So führten Celina Rosenkranz und Dana Gillaschke, Studentinnen und Umweltbotschafterinnen der Hochschule, gemeinsam mit Birte Engelberts von der Zentralen Studienberatung durch eine Diskussionsrunde mit Schülerinnen und Schülern und nahmen zudem Fragen aus dem Publikum an von Weizsäcker auf. Unter anderem wurden dabei das Thema Windkraft, Fleischkonsum als Emissionsfaktor sowie die Konstitution des neuen Regierungsbündnisses aufs Tableau gebracht. Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz zeigte sich begeistert vom gelungenen Austausch zwischen Referent und junger Generation und gab ein deutliches Statement zum Thema Klimaschutz ab. „Als Hochschule haben wir die Aufgabe, Impulse in die Region zu bringen – zumal das Thema Nachhaltigkeit in unserem Leitbild verankert ist“, so Kreutz. „Und dabei werden wir uns auch nicht von so genannten alternativen Fakten beeinflussen lassen.“

 

Den Abschluss der Veranstaltung bildete diesmal zudem eine feierliche Zeremonie: Mehr als 60 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen ostfriesischen Gymnasien bekamen am Abend ihre Nachhaltigkeitszertifikate verliehen. Das Angebot der Hochschule war in diesem Jahr vom Kreis der Studierenden auf Schulen erweitert worden und erfreut sich großer Beliebtheit, wie Engelberts, die das Projekt für die Schulen betreut, feststellen konnte. Das Zertifikat hatte Anna Gerritzen als Koordinatorin für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung, ins Leben gerufen. Damit wurde die Möglichkeit gegeben, das Interesse an nachhaltigen Themen zu wecken, Kenntnisse zu vertiefen und spannende Projekte umzusetzen.